Neuss Trauer um Manager Eberhard von Koerber

Neuss · Früherer BMW-Vorstand war auch Vorsitzender des Verwaltungsrates (1994/2005) der Wilh. Werhahn KG.

 Eberhard von Koerber starb im Alter von 79 Jahren.

Eberhard von Koerber starb im Alter von 79 Jahren.

Foto: dpa

Er war ein Kosmopolit. Geboren in Norddeutschland, lebte er in Zürich, galt als "Global Player" und einer, der Brücken in die Welt baut. Das bescheinigte ihm der legendäre britische Verleger Lord Weidenfeld in einer Rede zum 70. Geburtstag von Eberhard von Koerber. Einer breiten deutschen Öffentlichkeit wurde er als Industriemanager bekannt. Er war Vorstand bei BMW (1984/86) und Topmanager bei ABB (1986/99). Er wurde 79 Jahre alt. Am Freitag ist die Trauerfeier in Zürich.

Eberhard von Koerber hatte einen starken Bezug zu Neuss. Von 1994 bis 2005 wirkte der promovierte Jurist als Vorstandsvorsitzender der Wilh. Werhahn KG mit Sitz an der Königstraße. Das 1841 gegründete Familienunternehmen erzielte als Mischkonzern im Vorjahr mit 9.800 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,322 Milliarden Euro. Der Topmanager von Koerber war durch die Hochzeit mit Charlotte Werhahn, Tochter von Libet Werhahn-Adenauer und Hermann Josef Werhahn, in die Neusser Unternehmerfamilie eingeheiratet. Das Ehepaar hat drei Töchter.

Bis zu seinem Tod war Eberhard von Koerber unternehmerisch tätig, bis zuletzt als Präsident des Verwaltungsrates der Eberhard von Koerber AG, einem Büro für Vermögensverwaltung und Rechtsberatung mit Sitz in der Schweiz. Neben seinem Beruf engagierte sich von Koerber vor allem in den vergangenen zwei Jahrzehnten vielfältig, auch international - gesellschaftlich, kulturell, sozial und in der Jugendförderung.

Die Liste seiner Ehrenämter ist lang. Dabei ragt sein Wirken als einer von zwei Co-Präsidenten (2007 bis 2012) der weltweit einflussreichen Denkfabrik "Club of Rome" heraus. Auch als Vorsitzender (2003 bis 2006) der World Scout Foundation (Pfadfinderstiftung) war er erdumspannend für mehr als 40 Millionen Pfadfinder tätig. Die Arbeit in einer Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit war ihm so wichtig wie das Anliegen, ethische Verhaltensweisen in der Wirtschaft zu stärken. Von 1992 bis 1994 war er Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Eberhard von Koerber wurde in Stade geboren, wuchs in Lüneburg auf, wo er auf dem Johanneum auch sein Abitur machte.

(-lue)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort