Nachruf Dorothee Henßen Trauer um erste Rektorin des "Nelly"

Neuss · Neuss (-nau) "Es ist besser, eine Kerze anzuzünden als über die Dunkelheit zu klagen": Dieses zupackende Motto, das sie als Schulleiterin gerne ihren Reden an die Abiturienten des Nelly-Sachs-Gymnasiums voranstellte, hat Dr. Dorothee Henßen auch selbst durch das Leben getragen. Es war ein langes und erfülltes Leben, das mit 97 Jahren in Duisburg zu Ende ging. Die Beisetzung erfolgte bereits auf dem Grab ihrer Familie in Rheydt, wo sie 1949 an einem Mädchengymnasium auch ihre erste Lehrerstelle antrat.

 Dorothee Henßen führte und prägte das "Nelly" über 22 Jahre.

Dorothee Henßen führte und prägte das "Nelly" über 22 Jahre.

Foto: W. Maes

Neuss (-nau) "Es ist besser, eine Kerze anzuzünden als über die Dunkelheit zu klagen": Dieses zupackende Motto, das sie als Schulleiterin gerne ihren Reden an die Abiturienten des Nelly-Sachs-Gymnasiums voranstellte, hat Dr. Dorothee Henßen auch selbst durch das Leben getragen. Es war ein langes und erfülltes Leben, das mit 97 Jahren in Duisburg zu Ende ging. Die Beisetzung erfolgte bereits auf dem Grab ihrer Familie in Rheydt, wo sie 1949 an einem Mädchengymnasium auch ihre erste Lehrerstelle antrat.

Zur Beisetzung reiste aus Rom auch Annette Schavan an, die Botschafterin der Bundesrepublik beim Heiligen Stuhl. Sie war eine der vielen Schülerinnen und Schülern, die Henßen in ihren 22 Jahren in Neuss auf ihrem Weg ins Leben begleiten konnte. 1962 war die im Kreis Moers geborene Tochter eines Landpfarrers in die Quirinusstadt berufen worden. Sie sollte das noch im Aufbau befindliche städtische Mädchengymnasium leiten - und prägen. Das war zunächst noch dem Theodor-Schwann-Gymnasium angegliedert. Mit dem Umzug an die Eichendorffstraße änderte sich 1966 durch Henßens Drängen der Name der Schule, die - nun selbstständig - nach der jüdischen Dichterin Nelly Sachs benannt wurde. Der Ausgleich mit Israel war Henßen, die im Vorstand der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit wirkte, ein Anliegen. Als emanzipierte Frau engagierte sie sich aber auch in der evangelischen Kirche und dort vor allem in der Evangelischen Berufstätigenarbeit für Frauen im Rheinland.

(NGZ)
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