Neuss Toter an der A 46: Kripo ermittelt noch

Neuss · Mitte Januar war der 57-jährige Neusser getötet worden, wann der mutmaßliche Täter vor Gericht gestellt wird, ist noch unklar. "Zuerst müssen die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen sein", sagt die zuständige Staatsanwältin Britta Schreiber.

 In dem Waldstück vor der Fleher Brücke war die Leiche gefunden worden.

In dem Waldstück vor der Fleher Brücke war die Leiche gefunden worden.

Foto: Woischützke

Seit bald zwei Monaten sitzt der Beschuldigte, der die Tat auch gestanden hat, in Haft. Laut Schreiber, die die relevanten Akten in diesen Tagen erhalten wird, wird die Anklage auf Mord lauten.

Der Fall hat im Frühjahr für großes Aufsehen gesorgt. Waldarbeiter fanden Ende April die Leiche in einem abgelegenen Waldstück an der A 46. Nach langer, intensiver Recherche konnte schließlich ein 29 Jahre alter Autoverkäufer aus Dormagen festgenommen werden, der den 57-Jährigen getötet haben soll.

Er hatte das Geld, dass der 57-Jährige bei ihm im Neusser Autogeschäft in bar für einen Neuwagen angezahlt hatte, unterschlagen. Als der Neusser ihn nach wochenlangem Hin und Her zur Rede stellte, schlug der Autoverkäufer zu und tötete ihn.

Die Tat wirft viele Fragen auf: Wie konnte der mutmaßliche Täter sein Opfer in unmittelbarer Nähe des Autohauses unbemerkt töten? Wo hat er ihn so lange abgelegt, ehe er ihn zur A 46 fuhr? Wie kam es zur Verschuldung des 29-Jährigen? Fragen, auf die die Kriminalpolizei keine Antworten gibt. Kriminaloberkommissar Markus Dreisewerd: "Fragen zum Tatort kann ich nicht beantworten. Dazu muss uns der Täter etwas sagen." Offenbar wusste die Familie des Angeklagten weder etwas von der hohen Verschuldung noch von der Tat.

Die wäre womöglich unentdeckt geblieben, hätte nicht eine Hand des Toten aus dem Erdreich geragt, die von dem Waldarbeiter zufällig entdeckt wurde. Das Auto des Toten fand die Polizei im Juni am Dortmunder Hauptbahnhof.

(NGZ)
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