Demonstration in Neuss Tausende zu Protestmarsch erwartet

Neuss · Am letzten Freitag vor den Sommerferien, 12. Juli, plant die Bewegung „Fridays for Future“ eine große Demonstration in Neuss. Die Veranstalter erwarten rund 4000 Unterstützer. Die Polizei rät dazu, das Gebiet zu umfahren.

 Seit März zieht die „Friday for Future“-Bewegung regelmäßig durch die Neusser Innenstadt.

Seit März zieht die „Friday for Future“-Bewegung regelmäßig durch die Neusser Innenstadt.

Foto: Andreas Woitschützke

Neuss Mit so viel Unterstützung hatten die Neusser Veranstalter der „Fridays for Future“-Bewegung nicht gerechnet, als sie für eine gemeinsame Veranstaltung warben. Doch bei einer Vollversammlung der Bewegung sicherte man Stephan Thönnessen, Patrizia Voeltz und Rolf Rath für den großen Neusser Sternmarsch am Tag der Zeugnisvergabe großen Beistand aus 15 „Friday for Future“-Ortsgruppen zu. Am kommenden Freitag, 12. Juli, werden sie gemeinsam mit weitere Partnerorganisationen vom Niederrhein und Wupper durch Neuss ziehen und für eine nachhaltige Klimapolitik demonstrieren. Inzwischen rechnen die Veranstalter mit über 4000 Demonstranten, die unter dem Motto „Die Klimakrise kennt kein Hitzefrei“ protestieren werden.

Auch die Polizei bereitet sich auf die Demonstration vor, bei der zwei Gruppen – einmal vom Neusser Hauptbahnhof und einmal vom Düsseldorfer Südfriedhof – um 13 Uhr loslaufen werden, um am Neusser Rheinpark-Center aufeinanderzutreffen. Eine Sprecherin der Polizei Rhein-Kreis Neuss kündigte bereits Straßensperrungen an und rät deshalb Pendlern dazu, das Gebiet rund um den Demonstrationszug zu umfahren.

 Zur Einstimmung fand am Dienstag ein Flashmob in der Innenstadt statt.

Zur Einstimmung fand am Dienstag ein Flashmob in der Innenstadt statt.

Foto: Andreas Woitschützke

Erstmals hatte die Bewegung in Neuss im März zur Klima-Demo aufgerufen und damit rund 120 junge Menschen mobilisiert. Im Mai lud Bürgermeister Reiner Breuer die Schüler zum Gespräch ein und diskutierte mit Umweltdezernent Matthias Welpmann und Stadtwerke-Geschäftsführer Ekkehard Boden über Umweltpolitik in der Stadt. Neuss hat seit 2016 ein Klimaschutzkonzept. „Wir tun in Neuss schon einiges für die Verkehrs- und Energiewende und stellen uns auf den Klimawandel ein, der vermehrt Hitzeperioden und Starkregenereignisse mit sich bringt. Aber natürlich ist noch Luft nach oben“, schrieb Breuer in einer anschließenden Mitteilung. Er wird am kommenden Freitag um 14 Uhr am Rathaus ein Grußwort an die Demonstranten richten.

Insbesondere der Themenbereich Verkehr ist den jungen Demonstranten ein Anliegen. Sie fordern für Neuss unter anderem mehr und bessere Radwege, eine möglichst autofreie Innenstadt und eine bessere Taktung des ÖPNVs mit einem einfacheren Tarifmodell. Ziel der internationalen Bewegung ist es, auf Möglichkeiten aufmerksam zu machen, mit denen die Klimaziele noch eingehalten werden können.

„Das hier wird keine Eintagsfliege sein“, schlussfolgerte Bürgermeister Breuer bereits nach dem Treffen im Mai. In diesem Sinne scheint die anstehende Demonstration eine logische Konsequenz zu sein, zu der die Veranstalter neben Schülern ausdrücklich auch ältere Generationen einladen. Ein generationenübergreifendes Picknick am Rheinpark-Center soll Möglichkeit zum Austausch geben. Die Veranstalter bitten darum, das dafür Speisen ohne Verpackungsmüll mitgebracht werden. Neben dem Picknick wird es ab 15 Uhr auch Workshops zum Klimaschutz, musikalische Unterhaltung und eine Abschlusskundgebung am Rheinpark-Center geben.

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