Neuss Tauben sind ins Rathaus eingezogen

Neuss · Mit dem städtischen Taubenschlag soll die Population eingedämmt werden.

 Das erste Taubenpaar vom Marktplatz hat bereits Eier gelegt.

Das erste Taubenpaar vom Marktplatz hat bereits Eier gelegt.

Foto: Stadt Neuss

Auf dem Dachboden des Neusser Rathauses wurde jetzt der erste betreute Taubenschlag im Stadtgebiet eröffnet. Der Schlag inklusive der Inneneinrichtung wurde von Hans-Josef Krings, Mitarbeiter im Amt für Umwelt und Stadtgrün, gebaut.Die Stadt Neuss hat zur Betreuung des Taubenschlages am Rathaus sowie zwei weiteren Taubenhäusern eine Mitarbeiterin eingestellt.

Die städtische Taubenexpertin Gwendolin Wonneberger hat einige Tauben aus der unmittelbaren Umgebung eingefangen, die sich derzeit in ihrem "betreuten Wohnen" mit Vollpension einleben. Diese Tiere dienen als Lockvögel, um nach dem vollständigen Einzug in ihr neues Domizil ihren derzeit noch wildlebenden Artgenossen das neue Heim zu zeigen und zum Zuzug zu bewegen. Das erste Taubenpaar vom Marktplatz hat bereits Eier gelegt und sein neues Heim angenommen. Einen ersten Bruterfolg benötigen sie, dann kann der Austausch der Gelege mit Attrappen beginnen. Damit werden weitere Nachkommen verhindert.

Betreute Taubenschläge gehören zu den effektivsten Methoden zur Populationskontrolle und -reduktion. Die Stadttaube, die als Nachkomme der Brieftaube noch immer die Nähe des Menschen sucht, lässt sich durch artgerechte Fütterung und einen Nistplatz gerne in einem Taubenschlag nieder. Empfinden die Tauben ihr Domizil als sicher, beginnen sie schnell zu brüten.

Wonneberger kümmert sich seit November um alle anfallenden Arbeiten, wie Betreuung der Tiere, Reinigung, Eieraustausch und Dokumentation des Projektes. Die Taubenschläge wurden mit finanzieller Unterstützung des Innenstadtstärkungsfonds erstellt. Um Missverständnissen vorzubeugen, betont das Amt für Umwelt und Stadtgrün, dass es sich nicht um Auffangstationen handelt, wo verletzte oder kranke Tiere hingebracht und versorgt werden können. Solche Tiere müssen weiterhin beim Tierheim oder Wildtierauffangstationen abgegeben werden.

(NGZ)
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