Neuss Tanzwochen starten mit algerischen Tänzern

Neuss · Hervé Koubi gestaltet mit zwölf Tänzern den Auftakt der Internationalen Tanzwochen.

 "Ce que le jour doit à la nuit" (Was der Tag der Nacht verdankt) heißt die Choreographie von Hervé Koubi.

"Ce que le jour doit à la nuit" (Was der Tag der Nacht verdankt) heißt die Choreographie von Hervé Koubi.

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Mit einer ebenso spektakulären wie erfolgreichen Choreographie beginnt am Sonntag, 25. Oktober in der Stadthalle Neuss die neue Saison der Internationalen Tanzwochen. "Ce que le jour doit à la nuit", die jüngste Arbeit des Franzosen Hervé Koubi, ist eine Hommage an die Seele Nordafrikas und wird von zwölf Tänzern dargeboten, die in dieser Region daheim sind. "Was der Tag der Nacht verdankt" (so die deutsche Übersetzung) geht auf Yasmina Khadras gleichnamigen Roman zurück, dessen Verfilmung bereits in deutschen Kinos lief. Die Handlung spielt in Algerien, wo auch Hervé Koubis Wurzeln liegen, wie er erst in jüngster Zeit herausfand: Grund genug, die literarische Vorlage und die persönliche Entdeckung zu einem faszinierenden Tanztheater zu verdichten.

Streetdance, Soufi und HipHop sind die Fundamente seiner Choreographie für seine eigene Compagnie, die zwischen wilder Virtuosität und spiritueller Versenkung oszilliert. Mit nacktem Oberkörper, angetan mit langen weißen Hosen und stilisierten, bodenlangen Lendenschurzen, zelebrieren die zwölf akrobatischen Tänzer aus Algerien und Burkina Faso ein kämpferisches Ritual, dessen nordafrikanische Klänge zunehmend in den Einfluss der westlichen Musik geraten. Sound, Licht, Stoffe und athletische Körper erzeugen ein ästhetisches Ereignis, in dem die Seele Nordafrikas glüht. Der promovierte Pharmazeut Hervé Koubi begann seine tänzerische und choreographische Ausbildung in Cannes bei Michele und Anne-Marie Sanguin und Nathalie Crimi, den Gründerinnen des Espace 614 von Mouans-Sartoux. Weiterhin studierte er am Centre International de Danse Rosella Hightower von Cannes und an der Opéra de Marseille. Der Künstler, der erst in jüngster Zeit seine algerischen Wurzeln entdeckte, hat mit Jean Charles Gil, Jean Christophe Pare, Emilio Calcagno und Barbara Sarreau zusammengearbeitet (die allesamt einen großen Einfluß auf das Ballet Preljocaj hatten).

Info Selikumer Straße, Sonntag, 25. Oktober, 20 Uhr, Kartentelefon 02131/52699999, www.tanzwochen.de

(NGZ)
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