Tag der Logistik im Rhein-Kreis Neuss Firmen bewerben sich bei Schülern

Neuss · Zum Tag der Logistik konnten Schüler sehen, was in einer Ausbildung möglich ist. Zum ersten Mal seit 2019 gab es das die Veranstaltung wieder in Präsenz. Über 500 Schüler aus den Klassen acht bis 13 haben das Angebot im Gare du Neuss wahrgenommen.

 Die Schüler konnten am Simulator in die Jobs eintauchen.

Die Schüler konnten am Simulator in die Jobs eintauchen.

Foto: Andreas Woitschützke

() Der Fachkräftemangel ist spürbar, auch in Neuss. Immer mehr Abiturienten wählen den direkten Weg zum Studium, Ausbildungsberufe scheinen für junge Leute noch kaum attraktiv zu sein. Zum bundesweiten Tag der Logistik hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) mittlerer Niederrhein sowie die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Rhein-Kreis Neuss (MIT) zum bereits neunten Mal den Tag der Logistik veranstaltet – zum ersten Mal wieder in Präsenz seit 2019. Über 500 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen acht bis 13 haben das Angebot im Gare du Neuss wahrgenommen. Die Unternehmen, die hier auf der Suche nach jungem Nachwuchs sind, stammen allesamt aus dem Kammerbezirk der hiesigen IHK, mit ihnen sowie mit den Schulen stehe man ständig im engen Kontakt, sagt Michael Iwanowski der IHK. Die Schülerinnen und Schüler haben bei der Messe nicht nur die Chance, Flyer zu sammeln und Informationen einzuholen – ihnen werden auch praktische Übungen und Simulatoren geboten, so auch beim Stand der Rheincargo, den Schüler Maurice konzentriert ausprobiert hat. Sie bilden jährlich 15 Lokführer aus, vier davon in Neuss. Ausbilder Michael Unger sagt: „Die Präsenz hier ist wichtig für uns. Es ist immer gut, wenn wir Leute für uns ausbilden können.“ Am Stand des Lidl Vertriebs können die Jugendlichen eine Palette selber packen. Zur Arbeit in der Logistik gehöre aber noch viel mehr, findet Luisa Jansen von Lidl. „Jeder kennt das volle Regal im Supermarkt, aber die Prozesse, die dahinter stecken, die sieht man nicht.“ Sie mag die täglichen Herausforderungen in der Logistik. Herausforderungen gibt es auch bezüglich des Fachkräftemangels zu bewältigen. Besonders die Logistik sei wichtig für die Region, Bürgermeister Reiner Breuer: „Wir sind eine Logistikdrehscheibe.“ Deshalb wolle man die Fachkräfte in der Region behalten, ergänzt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Er setzt auf die enge Zusammenarbeit mit der IHK und den Schulen. Die Jugendlichen sollen nach dem Schulabschluss sofort wissen, was sie beruflich machen möchten. Die IHK mittlerer Niederrhein habe um die 4000 Ausbildungsberufe im Jahr, sagt Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, da mache es „große Freude, die jungen Menschen anzusprechen.“ Und die jungen Leute nehmen das Angebot wieder mit Freude an. Liv (13) und Clara (14) haben sich schon acht Unternehmen angesehen. Der Zoll habe ihnen gefallen, in Zukunft würden sie sich aber auch gerne andere Berufsfelder anschauen.

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