Neuss Tag der Heimat - auch für Flüchtinge

Neuss · Im Marienhaus wurde der Vertreibung von Menschen aus der Heimat gedacht.

 Peter Pott mit Gastredner Bodo Löttgen, Generalsekretär CDU NRW, beim gut besuchten "Tag der Heimat".

Peter Pott mit Gastredner Bodo Löttgen, Generalsekretär CDU NRW, beim gut besuchten "Tag der Heimat".

Foto: Andreas Woitschützke

Zum Tag der Heimat am Samstag legten Bürgermeister Reiner Breuer und Peter Pott, der Kreisvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, am Ostdeutschen Gedenkstein (Platz der deutschen Einheit) einen Kranz für die Opfer von Flucht und Vertreibung nieder. Fahnenabordnungen aller ostdeutschen Landsmannschaften und der Gruppe "Deutsche aus Russland" zierten die Zeremonie, die von Michael Steinfort (Trompete) stimmungsvoll umrahmt wurde. Peter Pott betonte: "Wir gedenken auch der Flüchtlinge, die im Mittelmeer die Sehnsucht nach Freiheit und Frieden mit dem Leben bezahlt haben, und der vielen Heimatlosen, die durch schreckliche Kriege vertrieben werden."

Die aktuelle Flüchtlingsproblematik prägte auch die anschließende Gedenkfeier im Marienhaus, die viele Vertreter aus Räten und Verwaltung besuchten, angeführt von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeister Reiner Breuer. Der Landrat verglich die aktuelle Flüchtlingsfrage mit der Vertreibung nach dem II. Weltkrieg und zog als Fazit: "Es wurde ein Erfolgsmodell." Die Gedenkrede hielt Bodo Löttgen, Generalsekretär der CDU Nordrhein-Westfalens. In einer teilweise sehr (partei-)politischen Rede setzte er sich auch mit der AfD auseinander.

"Identität braucht Heimat. Verlieren wir die Heimat, dann verlieren wir auch ein Stück unserer Identität", erklärte zum Anlass der Rede und forderte dazu auf, die Tausenden freiwilliger Helfer nicht allein zu lassen und ihre Sorgen und Nöte nicht zu ignorieren. Eindeutig stellte er sich hinter seine Angela Merkel: "Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass wir auch die aktuellen Schwierigkeiten schaffen."

Mit der Aufforderung des aus Ostpreußen vertriebenen und 2011 verstorbenen Erzbischofs von Berlin, Georg Maximilian Kardinal Sterzinsky, schloss er: "Wir müssen neue Wege suchen, um unsere Botschaft zu verkündigen."

Hatte Reiner Breuer in einem Grußwort gefragt: "Als was empfinden Sie sich, wenn Sie an Ihre Heimat denken?" - die Antwort gaben die Gäste: Vielstimmiger als das Ostpreußenlied "Land der dunklen Wälder" erklang, von einem Bläserquintett der Musikschule begleitet, das Neusser Heimatlied.

(Nima)
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