Neuss Supermarktbetreiber setzt auf Expansion

Neuss · Im April eröffnet Patrick Vaupel in Norf seinen dritten Rewe-Markt. Angefangen hat alles vor elf Jahren in Allerheiligen.

 Patrick Vaupel betreibt bereits zwei Rewe-Märkte in Neuss. In Norf folgt nun der dritte Markt.

Patrick Vaupel betreibt bereits zwei Rewe-Märkte in Neuss. In Norf folgt nun der dritte Markt.

Foto: A. Woitschützke

Patrick Vaupel setzt auf Persönlichkeit. "Man muss sich von den anderen abheben, sonst hat man keine Chance", sagt der 39-Jährige. Vor elf Jahren hat er mit seiner Rewe Vaupel OHG den ersten Supermarkt in Allerheiligen übernommen. Im Frühjahr eröffnet er den dritten Rewe-Markt in Norf - und auch bei Nahkauf in Grimlinghausen verkauft Vaupel Lebensmittel. "Das ist meine Leidenschaft", sagt er. Doch das Geschäft sei nicht leicht. Discounter und Online-Handel seien eine harte Konkurrenz. "Die Kunden zu binden, wird immer schwieriger. Früher konnten Vollsortimentler mit dem Markenangebot punkten. Inzwischen gibt es immer mehr Markenartikel in den Discount-Regalen", stellt Vaupel fest.

Von Beginn an habe er deshalb auf regionale Produkte gesetzt. "Als ich in Allerheiligen eröffnete, habe ich geschaut, was die Bauern in der Umgebung anbieten. Äpfel, Erdbeeren und Spargel gibt es bei uns aus direkter Nachbarschaft. Ich muss nicht sämtliches Obst und Gemüse aus dem Ausland importieren, wenn es direkt vor der Haustür wächst." Nachdem inzwischen fast alle Mitbewerber auf der gleichen Welle schwimmen würden, plane er dem Fleisch und Wurst-Angebot in der Frischetheke neue, regionale Aspekte hinzuzufügen. Region, Nachbarschaft und das persönliche Verhältnis zu seinen Kunden seien ihm wichtig. Obwohl der gebürtige Wuppertaler heute in Düsseldorf lebt, bringt er sich in die dörflichen Gemeinschaften ein. So finanziere er etwa der Kita in Allerheiligen ein wöchentliches Frühstück, sponsore Sportveranstaltungen und sammele Lebensmittelspenden für das Flüchtlingsheim. "Ich nehme meine soziale Verantwortung ernst", sagt der Vater von drei Kindern.

In seinen Märkten beschäftigt er inzwischen 45 Angestellte und rund 30 Aushilfen. Für Norf kommen im Frühjahr rund 30 Mitarbeiter hinzu. "Als ich in Allerheiligen anfing, habe ich alle Regale selbst eingeräumt, selbst an der Kasse gesessen, selbst nachgefüllt", erinnert sich Vaupel.

Einen Supermarkt zu eröffnen, sei immer sein Traum gewesen. Nach Abitur und Ausbildung zum Industriekaufmann in Wuppertal, habe er zunächst in der Kölner Rewe-Zentrale gearbeitet. 2005 nutzte er die Chance zum Sprung in die Selbstständigkeit. "Viele hielten mich für verrückt. Sie gaben dem Markt auf dem platten Land keine große Überlebenschance", erzählt er. Doch es kam anders. Allerheiligen wuchs und mit ihm der Rewe-Markt. "Wir haben von 2005 bis 2010 unseren Umsatz verdoppelt."

Sechs Jahre nach seinem ersten Geschäft übernahm er ein zweites in Rosellerheide. "Der ehemalige Kaiser's Markt stand rund zwei Jahre leer. Im Ort gab es keine Einkaufsmöglichkeiten. Schließlich fasste ich mir ein Herz und überzeugte die Rewe-Zentrale von dem 650-Quadratmeter-Markt - auch, weil ich verhindern wollte, dass er doch von einem Konkurrenten angemietet würde", erklärt er. Rund zwei Jahre habe er den Laden in Rosellerheide mit den Einnahmen in Allerheiligen finanziert. "Heute schreiben wir dort immerhin eine schwarze Null", sagt der 39-Jährige. Nun steht sein nächstes Projekt in den Startlöchern. "Die Eröffnung in Norf ist für den 28. April geplant", sagt er.

(NGZ)
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