Neuss Süßer Schnaps aus Neuss

Neuss · Die drei Neusserinnen Anna Diana Stappen, Nora Wisbert und Nicole Barendt haben gemeinsam den Wodka-Karamell-Likör "Kawoli" entwickelt. Ausgeschenkt wird er bereits in Neusser Kneipen und bei Veranstaltungen.

 Nora Wisbert, Nicole Barendt und Anna Diana Stappen (v.l.) waren mit Kawoli auch beim Genießertreff vertreten.

Nora Wisbert, Nicole Barendt und Anna Diana Stappen (v.l.) waren mit Kawoli auch beim Genießertreff vertreten.

Foto: Andreas Woitschützke

Wenn Anna Diana Stappen, Nora Wisbert und Nicole Barendt in einer Neusser Kneipe hören, wie einer der Gäste "Kawoli, bitte" sagt, sind sie stolz. Kawoli steht für Karamell-Wodka-Likör und ist ein Schnaps, den die drei Neusserinnen gemeinsam entwickelt haben.

Verkauft wird er in diversen Neusser Kneipen, bei Getränkehändlern, es gibt ihn in Bierständen beim Schützenfest oder auch zu Karneval. "Wir sind total stolz darauf, dass Kawoli so gut angenommen wird", sagt Nora Wisbert. Und dabei ist alles nur aus einem Urlaubsgefühl heraus enstanden.

Im Spanienurlaub im Herbst 2009 trinken die Neusserinnen zum ersten Mal einen Schnaps, der nach Wodka schmeckt und Karamell und der nicht zuckrig-süß ist. Sie kaufen eine Flasche im Duty-Free-Shop, lassen Freunde in Neuss das Getränk probieren. Zuhause in Deutschland aber gibt es nichts Vergleichbares. "Da dachten wir uns, dass wir selbst so einen Schnaps kreieren", sagt Anna Diana Stappen.

Die drei nehmen mit einer Brennerei in Brandenburg Kontakt auf, nennen ihre Wünsche: 28 Prozent sollte der Schnaps haben, karamellig schmecken, auf Wodkabasis hergestellt sein. Drei Monate gehen immer wieder Schnaps-Proben von Brandenburg nach Neuss, drei Monate geben die Frauen Feedback, ändern so lange, bis der Schnaps so ist, wie sie ihn wollen. In dieser Zeit erzählen die Neusserinnen noch niemandem von ihrem Plan. Im März 2010 ist Kawoli so, wie er sein soll – und trotzdem sind die ersten Reaktionen eher durchwachsen. Die drei sind enttäuscht. Sie machen trotzdem weiter, putzen Klinken, bieten Kneipen und Getränkehändlern immer wieder ihr Produkt an. Und erklären: "Killepitsch ist aus Düsseldorf, jetzt gibt es Schnaps aus Neuss." Häufig zieht das Argument. Sogar beim Schützenfest wird der neue Schnaps von Anna Diana Stappen, Nora Wisbert und Nicole Barendt verkauft. 1500 kleine Fläschchen gehen an zwei Tagen weg. "Das war der Durchbruch", sagt Wisbert.

Heute kann Kawoli online bestellt werden, gibt es ein Logo und einen Slogan (beides zusammen haben die Frauen beim Patentamt schützen lassen) und den Plan, Kawoli irgendwann einmal außerhalb der Quirinusstadt zu verkaufen. Vielleicht sogar in Düsseldorf.

Bis es soweit ist, darf es aber noch ein Weilchen dauern. Erstmal hat ein anders Ziel Priorität: Die Geschäftsfrauen wünschen sich Etiketten von der Rolle, die der Abfüller selbst auf die Flaschen klebt. Das. sagen die drei, ist nämlich eine Heidenarbeit.

Info www. kawoli.com

(NGZ)
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