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Neuss Südbad-Schwimmer frieren

Neuss · Die Saison-Eröffnung des 50-Meter-Freibadbeckens in Reuschenberg löst bei vielen Langstreckenschwimmern keine Freude aus: Ihnen ist das Wasser viel zu kalt. Das liegt laut Stadtwerken an einer veralteten Technik.

 Rudi Van Den Bosche ist Stammgast im Südpark-Bad. Die Wassertemperatur dort liegt derzeit bei 22 Grad.

Rudi Van Den Bosche ist Stammgast im Südpark-Bad. Die Wassertemperatur dort liegt derzeit bei 22 Grad.

Foto: Woitschützke

Sandra Schmit ist eine sportliche Frau. Regelmäßig geht sie schwimmen, zieht am liebsten ihre Bahnen draußen im 50 Meter langen Becken des Reuschenberger Südbads. Daher freute sich die 44-Jährige, als das Freibad am vergangenen Sonntag endlich öffnete. Die Freude währte jedoch nicht lange: "Ich schwimme meist tausend Meter. Nach der Hälfte der Strecke wollte ich aufhören, weil mir einfach nicht warm wurde." Kein Wunder, denn zur Bad-Eröffung betrug die Wassertemperatur gerade mal 21,4 Grad.

Die Stadtwerke kennen das Problem. "Es dauert länger, bis sich das Wasser auf die Zieltemperatur von 24 Grad erwärmt", sagt Pressesprecherin Alexandra Hartig. "Heizanlage und Becken sind veraltet. Momentan schafft die Anlage nicht mehr", räumt sie ein. Die SWN-Tochter Neusser Bäder und Eissport GmbH setzen offenbar, darauf, dass ihre Kunden robust sind und das Wetter gut wird: "Es hängt auch von der Sonnenscheindauer ab, dass sich das Wasser entsprechend erwärmt", sagt Hartig. Sie empfiehlt den Schwimmern, ins wärmere 25-Meter-Becken nach drinnen zu wechseln.

Andere Schwimmbäder in der Region kennen solche Probleme nicht: Im Rheinbad in Düsseldorf-Stockum lag die Wasssertemperatur gestern bei 23,9 Grad, im Freibad Benrath bei 24 Grad. Noch angenehmere Bedingungen finden Schwimmer im Hildener Waldbad vor: Dort war das Wasser gestern 27 Grad warm. Spitzenreiter ist die durch Industrie-Abwärme geheizte Römertherme in Dormagen mit beeindruckenden 29 Grad. Deutlich mehr als die 22 Grad im Reuschenberger Becken.

Zu den regelmäßigen Schwimmern gehört Dagmar Fischbach. Die Neusserin hatte sich im vergangenen Jahr extra einen Neopren-Shorty gekauft, um beim Bahnenziehen nicht auszukühlen. "In diesem Jahr tue ich mir die Kälte nicht an, ich gehe lieber in Düsseldorf oder Dormagen schwimmen", sagt sie. Zumal, und das bestätigt Sandra Schmit, das Duschen nach dem Sport nicht immer wohlige Wärme bringt: "Wenn viele Badegäste geduscht haben, ist kein Warmwasser mehr da." Das 50-Meter-Becken finden beide Frauen unter diesen Bedingungen unattraktiv.

Laut SWN-Sprecherin Hartig gibt es Überlegungen, die Technik zu erneuern. Das war bei der Millionen Euro teuren Modernisierung der drei Bäder unterlassen worden. Denn ursprünglich sollte das 50-Meter-Becken deutlich verkleinert werden. Das hatten Langstrecken-Schwimmer mit Protestaktionen vor fünf Jahren verhindert.

(NGZ)
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