Unwetterwarnung So reagieren die Schulen in NRW auf Sturm "Friederike"

Düsseldorf · Ob Eltern ihre Kinder am Donnerstag in die Schule schicken, bleibt ihnen selbst überlassen. Viele Schulen in NRW haben entschieden, den Unterricht ausfallen zu lassen. Wie die Schulen auf den Sturm reagieren, lesen Sie hier.

 Ein Kind geht mit Regenschirm auf einem Gehweg. (Symbolbild)

Ein Kind geht mit Regenschirm auf einem Gehweg. (Symbolbild)

Foto: Rasstock/ Shutterstock

Die Stadt Düsseldorf hat den Schulleitern empfohlen, den Unterricht am Vormittag zu beenden und die Schüler bis 10.30 Uhr nach Hause zu schicken oder von ihren Eltern abholen zu lassen. Ab elf Uhr sollten sich keine Schüler mehr im Freien aufhalten, weil dann der Höhepunkt des Sturms erwartet wird. Für Kinder, die nicht abgeholt werden könne, soll eine Betreuung in der Schule sichergestellt werden. Unterricht finde aktuell nicht statt. Nicht nur die städtischen Schulen verfahren so, sondern etwa auch das evangelische Theodor-Fliedner-Gymnasium.

In Korschenbroich hat die Schulleitung der städtische Realschule alle Schüler bereits vor dem Unterrichtsbeginn wieder nach Hause geschickt.

In Voerde hat Bürgermeister Dirk Haarmann den städtischen Schulen empfohlen, den Unterricht zu beenden. Die Betreuung der Kinder soll aber bis zum Ende der regulären Unterrichtszeit gewährleistet werden. "Wenn Eltern die Möglichkeit haben, können Sie ihre Kinder bis zehn Uhr abholen", sagte Haarmann unserer Redaktion. Damit das Wohl der Kinder nicht gefährdet wird, sollen sie danach in der Schule bleiben. Unterricht finde in dieser Zeit jedoch nicht statt. "Viele Eltern hatten aber bereits im Vorfeld entschieden, ihre Kinder erst gar nicht in die Schule zu schicken", sagt Haarmann.

Auch in Mönchengladbach hat die Stadt empfohlen, Kinder und Jugendliche zwischen 8.30 und zwölf Uhr in den Schulgebäuden zu lassen.

In Neuss fällt der Unterricht am Donnerstag aus. Die Schulen werden allerdings trotzdem geöffnet sein, damit Kinder, die zum Unterricht erscheinen, nicht vor verschlossenen Türen stehen. Auch in Rommerskirchen und Xanten findet kein Unterricht statt, teilten die beiden Städte am Donnerstagmorgen mit.

In Kleve beendete die Joseph-Beuys-Gesamtschule um 10 Uhr den Unterricht. Die Kinder durften vor dem erwarteten Hoch des Sturmtiefs gegen 11 Uhr die Schule verlassen oder von ihren Eltern abgeholt werden. Die Schule bot aber auch eine Betreuung für die Kinder an, die vorzeitig nicht nach Hause gehen konnten.

Die Stadt Krefeld gab ihren Schulen die Empfehlung, die Schüler nach dem Unterricht in den Gebäuden festzuhalten, sollte wegen "Friederike" ein gefahrloser Heimweg nicht möglich sein. Unterricht fiel bislang aber nicht aus.

Viele Schüler aus Weeze und Kevelaer sind am Donnerstag wegen der Sturmwarnung nicht zur Schule gekommen. An der Gesamtschule Kevelaer-Weeze blieben rund 450 Kinder zuhause, am Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Kevelaer 145. Vor allem Kinder aus Weeze blieben daheim, weil es das Gerücht gab, dass der Niersexpress nicht fahren würde. Von Seiten der Nordwestbahn heißt es aber, dass derzeit auf der Strecke die Züge relativ normal fahren.

In Duisburg überlässt die Stadt den Schulen, ob sie wegen des Sturms schließen oder nicht. Nach Informationen von Gabi Priem aus der Pressestelle der Stadt, sollen viele Eltern ihre Kinder wegen des Unwetters aber erst gar nicht in die Schule geschickt haben. Wenn ein normaler Unterricht nicht möglich ist, weil zu viele Schüler fehlen, wird ein Notfallprogramm durchgezogen, bis die Eltern die erschienenen Kinder abgeholt haben. So wie in der Abteischule (Grundschule), die erst die Betreuung beendet und schließt, wenn gewährleistet ist, dass alle Kinder sicher nach Hause kommen.

Die Stadt Ratingen hatte bereits Mittwoch Eltern von Schulkindern geraten, sie nicht zur Schule zu schicken. Die Schulen sind aber geöffnet und eine Betreuung ist sichergestellt. Es handele sich explizit darum, eine Gefährdung der alleine zur oder von der Schule gehenden Kinder zu verhindern.

Viele Schulen in Hilden, wie die Marie-Colinet-Sekundarschule, die Theresienschule, das Berufskolleg Hilden oder das Bonhoeffer-Gymnasium, haben die Schüler wieder nach Hause geschickt. Unterricht findet nur im städtischen Helmholtz-Gymnasium statt. "Die Kinder bleiben so lange in der Schule, bis sie wieder sicher nach Hause kommen", verspricht Leiterin Barbara Krieger. "Die Stadt Hilden stellt sicher, dass unsere Offenen Ganztagsschulen so lange geöffnet sind, bis alle Eltern ihre Kinder abgeholt haben", sichert Ulrich Brakemeier, Leiter des Amts für Schule, Jugend und Sport, zu: "Wir werden kein Kind alleine nach Haus schicken."

Schon bevor "Friederike" das Gelderland erreicht, hatte der Orkan seine Auswirkungen. Bereits Mittwochabend schrieb der Klassenlehrer einer Gelderner Schule in die klasseneigene WhatsApp-Gruppe, dass die Eltern nach Wetterlage und nicht nach der Motivation der Schüler entscheiden sollten und zierte den Satz mit einem augenzwinkernden Smiley. Diese Wahlfreiheit nutzten viele Erziehungsberechtigte. "Knapp ein Viertel unserer Schüler sind zu Hause geblieben", berichtete Donnerstagmorgen Karin Bachmann, die Rektorin der Michael-Grundschule in Geldern. Sport und Schwimmen fielen aus, alle blieben im Schulgebäude "Die Kollegen bleiben auf jeden Fall da, bis alle Kinder abgeholt wurden." In der Realschule an der Fleuth fehlten rund 200 der 800 Schüler. "Wir besprechen uns mit anderen Schulen, ob der Unterricht eventuell früher endet, so dass die Schüler zu Hause sind, bevor der Sturm am stärksten wird", erklärte Schulleiter Winfried Schönherr.

Die Stadt Köln hat keine eigene Empfehlung für die Eltern ausgesprochen. "Das Land hat es den Eltern freigestellt, ihre Kinder am Donnerstag nicht zur Schule zu schicken Dem hatten wir nichts hinzuzufügen", sagte eine Sprecherin unserer Redaktion. Man habe sichergestellt, dass es in allen Grundschulen im Stadtgebiet Köln bis 17 Uhr eine Betreuung gibt.

(skr/gaa)
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