Neuss Strom-Verteiler aus Derikum

Neuss · Gifas Electric hat seinen Sitz seit (fast) 40 Jahren an der Borsigstraße. Die Unterflurverteiler des Familienunternehmens genießen internationalen Ruf. Spezialität sind individuelle Anlagen im Kundenauftrag.

 Technik fasziniert ihn: Für den neuen Gifas-Geschäftsführer Olaf Mackensen gehört der Gang durch die Werkstätten zum Tagesprogramm.

Technik fasziniert ihn: Für den neuen Gifas-Geschäftsführer Olaf Mackensen gehört der Gang durch die Werkstätten zum Tagesprogramm.

Foto: L. Berns

Strom kommt aus der Steckdose, und es wird im dunkelsten Raum hell, wenn wir nur den Schalter umlegen. Der Mensch ist an Licht gewöhnt und erwartet es auch überall. Bei aller Selbstverständlichkeit, über Strom verfügen zu können, wird leicht übersehen, dass komplexe Systeme der Energiegewinnung und -verteilung unverzichtbar sind, um unsere Zivilisation unter Strom zu halten.

Wer gerade auch in Industrieanlagen, die auf sichere Stromversorgung angewiesen sind, genau hinschaut, der hat gute Chancen, auf Produkte der Gifas Electric GmbH aus Derikum zu stoßen. Der innovative mittelständische Betrieb von der Borsigstraße hat sich auf komplizierte Stromverteiler für alle Bereiche spezialisiert.

Mitte der 1950er Jahre erkannte Werner J. Gröninger, welche Vorteile es hat, Kautschuk für die Elekrotechnik zu nutzen. Mit dieser Geschäftsidee gründete er 1957 sein Unternehmen, das seit 1972 in Neuss seinen Sitz hat. Dort sind 60 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt erwirtschaftet die 270-köpfige Belegschaft der Gruppe im In- und Ausland einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro.

Das soll aber nicht das letzte Wort sein. "Wir sind gut", sagt Geschäftsführer Olaf Mackensen (45), "aber wir können noch mehr." Der neue Gifas-Chef kommt aus dem Vertrieb und sieht viel Potenzial: "Unsere Produkte sind gut, wir sind innovativ, und wir haben starke Mitarbeiter — das sind ideale Voraussetzungen, um im Markt zu bestehen und zu wachsen." Bis heute ist Gifas ein Familienunternehmen geblieben. "Kurze Entscheidungswege sind ein Vorteil", sagt Mackensen, der auf rasche Kommunikation und Wir-Gefühl im Haus großen Wert legt. Die Büros haben viel Glas, im Flur-Foyer steht ein Billardtisch und zum jüngsten Betriebsfest waren auch die Familien der Mitarbeiter eingeladen: "Es soll Freude machen, bei Gifas zu arbeiten."

Mackensen setzt auf Qualität und bietet individuelle Lösungen. Eine Spezialität sind so genannte Unterflurverteiler. Die werden zum Beispiel benötigt, um Marktstände oder Kirmes-Geschäfte mit Strom zu versorgen und gleichzeitig die Verteiler so im Boden zu versenken, dass sie nicht stören. So stammten nach eigenen Angaben alle Unterflurverteiler, die auf dem Gelände der Bundesgartenschau in Koblenz benötigt wurden, von Gifas.

So handelt es sich bei Produkten, die die Werkstatt an der Borsigstraße verlassen, meist um Auftragsarbeiten der Kunden. Gleichzeitig entwickelt Gifas beständig neue Produkte, sucht und findet Marktnischen. Letztlich münden Forschungsprojekte auch immer wieder in Patentanmeldungen — neue, marktreife Lösungen, damit der Storm auch künftig aus der Steckdose kommt.

(NGZ)
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