Schwerpunktkontrollen in Neuss Polizei-Offensive gegen Straßenkriminalität

Neuss · An mehreren Tagen hintereinander war die Polizei in der Innenstadt im Einsatz und stellte dabei vor allem Drogen sicher. Mutmaßliche Dealer wurden festgenommen. Auch Streetworker und die Stadt sind vor Ort aktiv.

 Auch im Marienviertel ist die Polizei regelmäßig aktiv.

Auch im Marienviertel ist die Polizei regelmäßig aktiv.

Foto: Hogekamp/Lena Hogekamp

Die Polizei hat ihre Bemühungen bei der Bekämpfung der Straßenkriminalität in Neuss verschärft. An drei Tagen hintereinander fanden jetzt Kontrollen in der Innenstadt statt. Bei jedem Einsatz fanden die Beamten Drogen. So auch bei der jüngsten Schwerpunktkontrolle am Donnerstag. Dabei überprüften Ermittler zwischen 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr mehr als 30 Personen. Am Europadamm fiel den Beamten ein 24-Jähriger auf. Als er die Ermittler erkannte, versuchte er schnell, eine Packung mit Marihuana verschwinden zu lassen. Daneben entdeckten die Ermittler, versteckt in einem Gebüsch unterhalb der Brücke Europadamm, Heroin.

Auch auf dem Parkplatz an der Pferderennbahn wurden Polizisten fündig. Ein 20-Jähriger hatte Cannabis dabei. Während des Schwerpunkteinsatzes erteilten die Polizisten auch zwei Platzverweise.

Nur einen Tag zuvor war die Polizei im Bereich des Rosengartens aktiv und stellte bei einem 19-Jährigen mutmaßliches Dealgeld sicher. In einem Gebüsch an der Stresemannallee wurde nur wenig später Marihuana entdeckt. Die gleiche Droge war zuvor bei einem 34-jährigen Mann gefunden worden.

Wiederum einen Tag vorher gab es großangelegte Schwerpunktkontrollen im Augustinusviertel. Auch dabei stand die Bekämpfung von Straßenkriminalität im Fokus. Innerhalb von acht Stunden wurden rund 70 Verdächtige kontrolliert. Erschreckend: Bei einem erst 17-Jährigen stellten die Beamten 18 Konsumeinheiten Heroin sicher. Der junge Mann kam in Untersuchungshaft.

Bereits am Montagvormittag gelang dem Neusser Fachkommissariat ein Schlag gegen die Rauschgiftkriminalität. Nach umfangreichen Ermittlungen nahmen sie auf einem Parkplatz an der Selikumer Straße einen mutmaßlichen Drogendealer fest. Der 45-Jährige steht im Verdacht, gewerbsmäßigen Handel mit Betäubungsmitteln zu betreiben. Die Fahnder konnten über 50 Konsumeinheiten Heroin sicherstellen.

Die Ergebnisse der Kontrollen zeigen: In Neuss gibt es durchaus ein Problem mit Drogenkriminalität. Das bestätigt auch Jochen Baur, der mit seinen Kollegen von der Diakonie unter anderem in dem Gebiet als Streetworker aktiv ist. „Wir bemerken, dass die Polizei jetzt verstärkt kontrolliert“, sagt er.

Nicht nur die Polizei, sondern auch die Stadt ist an der Stadthalle und rund um die nahegelegene Kreuzung Augustinusstraße, Selikumer Straße und Stresemannallee sowohl durch das Bürger- und Ordnungsamt als auch durch die Jugend- und Drogenberatungsstelle Neuss (drobs) aktiv. „In der unmittelbaren Nähe der genannten Straßenkreuzung halten sich verschiedene Gruppierungen auf, die vermutlich in Kontakt mit illegalen Suchtmitteln stehen“, sagt Pressereferent Tobias Spange. Der Zugang zu einigen von ihnen sei bis dato aber noch wenig entwickelt, „Gründe hierfür können Sprachbarrieren oder die Ablehnung der angebotenen Unterstützung sein“, so Spange. Die Jugend- und Drogenberatungsstelle sehe ihre Aufgabe darin, allen Konsumenten illegaler Suchtmittel Unterstützung anzubieten – auch um die Sauberkeit im öffentlichen Raum und ein gedeihliches Miteinander der dort anzutreffenden Menschen zu befördern. Rund um die Stadthalle hatten sich Anwohner bereits über Spritzen in ihrem Garten beschwert.

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