Rhein-Kreis Neuss Steinmetz-Nachfolge: Favorit aus Lohmar

Rhein-Kreis Neuss · Die CDU-Fraktion legt sich fest: Dirk Brügge soll Kreisdirektor werden. FDP ist mit im Boot. SPD prüft noch Zustimmung.

 Soll Dienstag neuer Kreisdirektor werden: Jurist Dirk Brügge.

Soll Dienstag neuer Kreisdirektor werden: Jurist Dirk Brügge.

Foto: J. Morich

Dirk Brügge (46), derzeit Erster Beigeordneter der Stadt Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis, soll neuer Kreisdirektor im Rhein-Kreis Neuss werden. Darauf verständigte sich jetzt die schwarz-gelbe Koalition im Kreistag. Das bestätigte gestern auf Anfrage Dieter W. Welsink, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion: "Dirk Brügge ist ein ausgewiesener Fachmann, hoch qualifiziert, stark und er hat bei seiner Vorstellung im Kreisausschuss einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen." Auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke könne sich, so Welsink, eine gute Zusammenarbeit mit Brügge vorstellen. Welsink ist nach eigenen Angaben in "konstruktiven Gesprächen" mit den anderen Kreistags-Fraktionen. Sein Ziel: "Es ist gut, wenn das Spitzenpersonal der Kreisverwaltung von einer breiten Mehrheit im Kreistag getragen wird." Die Wahl erfolgt am Dienstag, wenn der Kreistag zu seiner letzten Sitzung in diesem Jahr zusammenkommt.

Dirk Brügge würde, sollte er wirklich gewählt werden, die Nachfolge von Jürgen Steinmetz antreten, der im Frühjahr als neuer Hauptgeschäftsführer zur IHK Mittlerer Niederrhein wechseln wird. Steinmetz bildet als Allgemeiner Vertreter des Landrats seit 2009 mit Petrauschke die schlagkräftige "Doppelspitze" im Rhein-Kreis. Da Brügge nicht nur Diplom-Verwaltungswirt ist, sondern auch das zweite juristische Staatsexamen besitzt, wird er den Titel Kreisdirektor führen, der Juristen vorbehalten ist, die über die Befähigung zum Richteramt verfügen. Der Neue soll am 1. März 2015 seinen Dienst antreten. Die Position wird nach der Besoldungsordnung für Spitzenbeamte im öffentlichen Dienst mit B4 oder B5 vergütet.

Damit steht die Nachfolge-Suche für Jürgen Steinmetz kurz vor dem Abschluss. Das Verfahren wurde von der international angesehenen Personal- und Unternehmensberatung Kienbaum im Auftrag des Rhein-Kreises betrieben. Auf die Ausschreibung ging offenbar eine Vielzahl von Bewerbungen ein. Nach einer Vorauswahl - in Abstimmung mit dem Landrat - präsentierte der Berater am Mittwoch im Kreisausschuss drei Kandidaten, zwei Männer und eine Frau. Alle drei seien ohne Bezug zum Rhein-Kreis Neuss, aber - so war aus dem Kreis der Teilnehmer zu hören - von "überzeugender Kompetenz".

Am Donnerstagabend kam die CDU-Fraktion im Neusser Kreishaus zusammen; an der Sitzung nahm auch Bijan Djir-Sarai teil, der starke Mann der Kreis-FDP. Er wollte die Entscheidung des Koalitionspartners für Dirk Brügge nicht kommentieren. Das Vorschlagsrecht liege bei der CDU. Vereinbarungsgemäß halte die FDP das Vorschlagsrecht für die vakante Dezernentenstelle in der Kreisverwaltung.

Oppositionsführer Rainer Thiel MdL kündigte an, seine SPD-Fraktion werde sich am Dienstag im Vorfeld der Kreistagssitzung beraten und eine Entscheidung treffen: "Dabei werden wir neben den Fragen nach der Qualifikation der Bewerber auch berücksichtigen, welche Präferenzen die anderen Fraktionen haben." Es sei richtig, wenn sich die Kreisspitzen auf eine breite Mehrheit stützen könnten - "und wir haben drei gute Kandidaten präsentiert bekommen."

(NGZ)
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