Neuss Steinflöten-Konzert eröffnet Schau mit Holzarbeiten

Neuss · Der Dresdener Matthias Jackisch stellt seine neuen Arbeiten in der Galerie "amschatzhaus" aus.

 Matthias Jakisch zeigt seine Holzskulpturen.

Matthias Jakisch zeigt seine Holzskulpturen.

Foto: amschatzhaus

Schon zum dritten Mal hat Kirsten Adamek den Dresdener Matthias Jackisch in ihre Galerie "amschatzhaus" eingeladen. Jackisch ist zweifelsfrei ein Künstler, der in die Tiefe geht. Er ist ein stetig Suchender, der genau beobachtet, was ihn umgibt. Vor allem aber ist er ein Künstler, den eine hohe Sensibilität für sein Material auszeichnet, der in den Werkstoffen seiner Bildhauerei die Seele findet. Dabei verwendet er ganz unterschiedliche Grundstoffe, Stein, Holz, Erde und Ton, denen er ebenso unterschiedliche Eigenarten attestiert.

Die Ausstellung hat der Absolvent der Dresdener Hochschule für Bildende Kunst unter den Titel "Holz in Holzheim" gesetzt. Jackisch reflektiert darin über das Seelenleben im Holz: "In meinem Bildhauerleben kam erst der Ton, dann der Stein und zuletzt das Holz. Vielleicht waren zu Beginn die Holzschnitte sogar wichtiger als die Figuren." In der aktuellen Schau wird er einen künstlerischen Bogen spannen von den ersten Holzschnitten, deren Produktion schon 35 Jahre zurückliegt, dem Erfassen und Analysieren der Inhalte bis hin zur letztgültigen Umsetzung in der dritten Dimension: der Gestaltung kraftvoller Holzfiguren, die erst in diesem Winter entstanden sind.

Mehr als drei Jahrzehnte intensive künstlerische Auseinandersetzung liegen also zwischen Holzschnitten und Skulpturen. Letztere bestehen sie aus 500 Jahre altem Holz, das Jackisch aus einem ehemaligen Dachstuhl retten konnte. Für Jackisch besitzen Naturstoffe ein Empfindungs- und Denkvermögen, diese Erkenntnis verändert oft maßgeblich die Verhältnismäßigkeiten. In unzähligen Ländern der Welt hat Jackisch Steine und Hölzer erkundet und damit gearbeitet. In den vergangenen Jahren sind dabei abstrakte und gegenständliche Bronze- und Holzfiguren, Holzschnitte und Porzellane entstanden.

Neben Skulpturen und geheimnisvollen Holzschnitten fertigt Jackisch seit gut 15 Jahren Steinflöten an, die er in seltenen Konzerten zu eigenartigen und berührenden Klängen reizt. Auch Neuss wird in den Genuss eines Steinflötenkonzertes kommen. Gemeinsam mit seiner Frau Carla Schwiegk wird Jackisch seine Basaltsteininstrumente vorstellen. Im Vorfeld der Ausstellungseröffnung wird das Künstlerpaar diese außergewöhnlichen Instrumente in der St.-Martinus-Kirche die für Jackisch "einen ganz besonders klangvollen Tonraum" darstellt, zum Klingen bringen.

Das Konzert beginnt am Samstag, 9. April, um 16 Uhr, der Eintritt ist frei. Im Anschluss Vernissage in der Galerie an der Hauptstraße 16 (bis 23. Juni, Kontakt: 0171-545 7885).

(NGZ)
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