Steezepark in Neuss Dirtbiker wollen hoch hinaus

Norf · Im April soll die Strecke in Norf fertiggestellt werden. Die Vorfreude bei den Bikern ist groß.

 Bis zu fünf Meter hoch fliegen die Dirtbiker – und zeigen zum Teil spektakuläre Tricks.

Bis zu fünf Meter hoch fliegen die Dirtbiker – und zeigen zum Teil spektakuläre Tricks.

Foto: Urs Kusche

Urs Kusche zieht sich seine schwarzen Gummistiefel an, bevor er das silberne Gittertor passiert. Schließlich ist es ganz schön matschig auf dem 3000 Meter großen, eingezäunten Areal neben dem von-Waldthausen-Stadion in Norf. Noch ist die Dirtbike-Strecke – der sogenannte Steezepark – im Winterschlaf, doch Ende April soll sie wieder erwachen. Erst dann wird sie nach jahrelanger Arbeit wirklich fertig sein. Zwar gab es bereits Ende 2015 einen offiziellen Eröffnungstermin. „Da waren aber noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen“, sagt Urs Kusche.

Unter anderem verzögerten der verregnete Sommer im Jahr 2015 und Probleme bei der TÜV-Abnahme des Startturms 2016 die Fertigstellung – doch im vergangenen Sommer konnte die Truppe richtig anpacken, sodass die Strecke auch von Personen außerhalb der rund siebenköpfigen Dirtbike-Gruppe des TSV Norf genutzt werden kann. „Wir wollen in Zukunft zum Beispiel Workshops für Kinder geben, um ihnen den Sport näherzubringen“, sagt der 23-Jährige, der seit elf Jahren Dirtbike fährt.

Dirtbike in Neuss: So sieht der Steeze-Park in Norf aus
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So sieht das Gelände in Norf aus

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Foto: Simon Janßen

Bei dem Sport springen die Biker über verschieden hohe Erdhügel. Ziel ist es, in der Luft Tricks zu machen. Bei Experten wie der Dirtbike-Gruppe vom TSV Norf sieht das mitunter ganz schön spektakulär aus. Bis zu fünf Meter hoch können die Biker auf der Anlage in Norf, die mit 25 Sattelkippern Erde aufgefüllt wurde, fliegen. Es gibt jedoch drei Strecken – sogenannte Lines – mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Auch eine kleine Route für Kinder ist dabei. Bereits im März wollen die Biker anfangen, die Strecke auf Vordermann zu bringen. Sauber machen, Planen entfernen, die Hügel mit einem Bagger in Form bringen. An zwei Wochenenden soll alles geschafft werden. „Die Strecke ist unser Baby“, sagt Urs Kusche. Und dieses „Baby“ gilt es zu pflegen.

 Schrauben, bohren, sägen: Für den Bau der Dirtbike-Strecke sind handwerkliche Fähigkeiten gefragt.

Schrauben, bohren, sägen: Für den Bau der Dirtbike-Strecke sind handwerkliche Fähigkeiten gefragt.

Foto: Urs Kusche

Die Hochsaison beginnt im Mai, wenn die Temperaturen ansteigen. Das Wichtigste ist jedoch nicht die Wärme, sondern Trockenheit. Bereits nach einem kleinen Schauer ist die Strecke nicht mehr befahrbar. In der Hochsaison versuchen die Dirtbiker, jedes Wochenende auf der Strecke zu sein. Feste Öffnungszeiten gibt es jedoch nicht. Das meiste geht über die sozialen Kanäle Facebook oder Instagram, wo die Gruppe gut zu erreichen ist. (Unter dem Stichwort Steezepark suchen). Für Biker, die regelmäßig dort fahren möchten, legt Urs Kusche nahe, Mitglied im TSV zu werden. Aber auch Einmal-Fahrten gegen eine kleine Gebühr für 2.50 Euro pro Tag sind möglich. Schließlich muss die Anlage in Schuss gehalten werden, um die Sicherheitsstandards aufrecht zu erhalten. „Werkzeug ist besonders teuer“, sagt Urs Kusche, der eines besonders schätzt: „Der TSV lässt uns sehr viel Freiraum. Wir sind eine eigene kleine Einheit.“

 Urs Kusche (23) ist seit elf Jahren Dirtbiker.

Urs Kusche (23) ist seit elf Jahren Dirtbiker.

Foto: Simon Janßen

Auch Hermann-Josef Baaken, erster Vorsitzender des TSV Norf, freut sich, dass es nun endlich losgeht. „Was lange währt, wird endlich gut“, sagt er lachend. Zweifel an der guten Umsetzung der Dirtbiker, seien nie aufgekommen. „Man muss den Jungs vertrauen“, sagt Baaken.

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