Neusser Woche Stromkonverter Standortfrage bleibt offen

Neuss · Die Antwort kam postwendend. "Die Bundesnetzagentur ist nicht zuständig für die Konverterstandortsuche", erklärte auf Anfrage unserer Redaktion ein Behördensprecher, "wir haben den gesetzlichen Auftrag, einen möglichst einwirkungsarmen Trassenkorridor für Ultranet zu bestimmen, einschließlich eventueller Anbindungsleitungen zu Konvertern." Die Standortsuche selbst, so der Sprecher, obliege Amprion und Transnet BW, "die hierfür mit der Öffentlichkeit im Gespräch sind".

Somit bleibt für die betroffenen Bürger zwar weiterhin ungewiss, wo das gewaltige Umspannwerk - Kaarst, Osterath, Neuss oder gar am Ende doch noch Gohr? - gebaut wird, doch eins bleibt gewiss: das Schwarze-Peter-Spiel geht weiter. Die ungeliebte Standort-Entscheidung für den umstrittenen Konverter ist also wieder zurück in der Region. Dabei hatte der Regionalrat mit einer CDU-geführten Mehrheit versucht, den Bund mit seiner Netzagentur entscheiden zu lassen, wo der Konverter gebaut werden soll. Hatte sich der Regionalrat am Donnerstag in der Sache für nicht zuständig erklärt, so folgte ihm gestern die Bundesnetzagentur. Das mag alles rechtlich richtig sein, doch das Ergebnis ist unbefriedigend, denn in einem intransparenten Verfahren wird mit den Ängsten und Nöten der Menschen gespielt. Politiker werden gewählt, damit sie Verantwortung übernehmen. Sie sollten es auch tun - und zwar zeitnah.

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(NGZ)
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