Neuss Stahlspezialist aus Neuss

Neuss · Die Schierle Stahlrohre KG investiert in Mensch, Maschine und Umweltschutz. Drei Millionen Euro wurden in den Ausbau der Fertigung und die Lagerhaltung investiert, das Personal um 15 Prozent auf über 100 Köpfe aufgestockt.

 Thomas Brückmann und Senaid Karamustafic haben auch im vergrößerten Schierle- Lagerhaus den Überblick.

Thomas Brückmann und Senaid Karamustafic haben auch im vergrößerten Schierle- Lagerhaus den Überblick.

Foto: l. Berns

Nach dem Krisenjahr 2009 und der raschen Erholung der Märkte im Jahr darauf ziehen wieder Wolken am Konjunkturhimmel der Stahlbranche auf. Die Neusser Schierle Stahlrohe KG investiert trotzdem. "In Mensch, Maschine und Umweltschutz", wie Erwin Schierle erklärte, der geschäftsführende Gesellschafter. Drei Millionen Euro waren es bislang in diesem Jahr.

Aus der jüngsten Krise der Wirtschaft, unter der die Stahlbranche mehr als andere zu leiden hatte, ist der Mittelständler aus Neuss gestärkt hervorgegangen. Dafür nennt Carsten Loch, Leiter Verkauf und Logistik, drei Gründe: 1.) Eine Qualitätsführerschaft. Schierle wollte nie der billigste oder größte, wohl aber der beste Stahlhändler sein. Denn Schierle-Produkte werden in Bussen und Bahnen, Schiffen und Flugzeugen, Schleusen oder aber Maschinen eingesetzt. Dazu müssen sie sicher und langlebig sein. 2.) Eine Spezialisierung bei einem gleichwohl breiten und tiefen Sortiment. Mit bis zu 15 verschiedenen Güten lässt das Unternehmen viele Konkurrenten hinter sich. 3.) Eine große Fertigung. "Immer mehr machen wir selbst", sagt Loch. Schierle ist nicht mehr nur reiner Stahlhändler, sondern verarbeitet Produkte nach den Vorgaben der Kunden weiter und veredelt sie.

Das war ein Punkt, an dem die Investitionstätigkeit gezielt ansetzte. Durch die Anschaffung weiterer Maschinen und Aggregate können heute Werkstücke in vorher nie gekannter Größe bearbeitet werden. Zylinderrohre, Kolbenstangen oder aber Hydraulikleitungsrohre von bis zu 500 Millimetern Durchmesser und zehn Metern Länge sind heute Standard. "Wir haben uns durch die Bearbeitung auf eigenen Maschinen eine sehr hohe Flexibilität geschaffen", erklärt Schierle.

Diese Flexibilität wurde mit entsprechender Logistik unterfüttert. Die Lagerfläche wurde auf 9000 Quadratmeter ausgebaut, so dass das Unternehmen Aufträge aus aller Welt – Schierle exportiert in 40 Länder weltweit – mit kurzer Reaktionszeit abarbeiten kann.

Eine Konsequenz aus dieser Entwicklung aus dieser Weiterentwicklung war die Vergrößerung des Mitarbeiterstammes um 15 Prozent auf mehr als 100 Beschäftigte an zwei Standorten. Neuss ist die Zentrale mit mehr als 90 Beschäftigten, daneben betreibt die Schierle KG in sächsischen Schkeuditz eine Filiale als Trittbrett zu den ostdeutschen und osteuropäischen Märkten.

Investiert wurde in diesem Jahr außerdem in erneuerbare Energien. An beiden Standorten wurden Photovoltaik-Anlagen in Betrieb genommen. "Unser Ziel war es, mindestens so viel Strom zu produzieren, wie wir selbst verbrauchen", erklärt Erwin Schierle. Dieses Ziel, so kann er nach den ersten Betriebswochen der Anlage sagen, wird erreicht.

(NGZ)
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