Fotos Stadtrundfahrt mit Jörg Geerlings (CDU)
Das Schulzentrum WeberstraßeIn der Schulpolitik versucht die Opposition den Eindruck zu vermitteln, als würde sie die CDU vor sich hertreiben. „Letztlich haben wir die entscheidenden Anträge gestellt“, betont Jörg Geerlings mit Blick auf die Debatte, an deren Ende eine vierte Gesamt- und eine zweite Sekundarschule – am Schulzentrum Weberstraße – beschlossen wurden. Die CDU habe sich gerade schulpolitische Entscheidungen nicht leicht gemacht, weil es im Umkehrschluss auch immer um die Frage geht, für eine neue Gesamt- oder Sekundarschule eine andere Schule schließen zu müssen. Messlatte sei immer der Elternwille gewesen, sagt Geerlings. Er betont aber auch, dass diese künftig eine Wahlmöglichkeit haben müssen. Dazu sei ein breites Schulangebot nötig. Nach zwei vergeblichen Anläufen ist er überzeugt, dass es jetzt zur Gründung einer Grundschule Allerheiligen kommt.
Der Hubert-Schäfer-SportparkDie Sanierung der Bezirkssportanlage für die Nordstädter, die neben einem Kunstrasenplatz auch ein neues Vereinsheim für die SG Weißenberg erhalten haben, oder aber der Umbau der Ludwig-Wolker-Sportanlage zum Neusser Leichtathletikzentrum sind für Jörg Geerlings Beispiele dafür, wie „Politik nicht nach dem Prinzip Gießkanne entscheidet, sondern Schwerpunkte setzt“. An diesem Prinzip sollte auch der nächste Rat festhalten. Zentrenbildung sei die eine Leitschnur der Sportpolitik, die aber den Erhalt eines wohnrotnahen Angebotes an Sportstätten und damit auch an Freizeitmöglichkeiten nicht aus dem Auge verlieren dürfe. Überlegungen, nach dem Beispiel der SG Weißenberg oder der SG Erfttal auch anderen Sportvereinen die Verantwortung für „ihre“ Bezirkssportanlage zu übertragen, will Geerlings fortsetzen und ausdehnen. Da könne man noch mehr Fantasie walten lassen, sagt der CDU-Mann.
Die Baustelle von Möbel HöffnerIm Hammfeld wachsen die ersten Teile des Höffner-Möbelhauses aus dem Boden – nicht einmal ein Jahr, nachdem der Berliner Investor Kurt Krieger den Zuschlag als Bauherr und Projektentwickler bekam. Für Jörg Geerlings steht diese Millionen-Investition für 600 neue und vertraglich zugesicherte Arbeitsplätze, eine gute Wirtschaftspolitik und eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung. Die Baustelle ist für ihn aber auch ein Beispiel dafür, wie sich Politik von der Verwaltung emanzipiert hat und ihrem Kontrollauftrag nachgekommen ist. Ohne das Drängen des CDU-geführten Rates hätte es keinen Investorenwettbewerb beim Thema Möbelhaus gegeben, erinnert er. Auch der gerade beschlossene Supermarkt in Reuschenberg würde nicht in dieser städtebaulichen Qualität entstehen, hätte die Politik nicht das Verfahren für andere Interessenten geöffnet. Und auch an der Nievenheimer Straße würde der Bauverein viel dichter bauen, hätte man die Verwaltung einfach machen lassen. „Sorgfalt vor Schnellschuss“, sagt Geerlings, sei das Prinzip. Auch wenn das Verfahren der Verwaltungvielleicht manchmal etwas zu lange dauert.
Mit dem Möbelhaus verbinden sich für den nächsten Rat zwei große Themen, die ihn über den Eröffnungstermin 27. Dezember hinaus beschäftigen: Die Erarbeitung eines Innenstadtstärkungsprogramms, das aus einem Teil des Erlöses aus dem Grundstücksverkauf für das Möbelhaus gespeist wird. „Dass wir das wollen, ist klar, das Wie muss man noch darlegen“,sagt Geerlings, der die Entwicklung der Restflächen im Gewerbegebiet Hammfeld II zu einer zweiten großen Aufgaben für den nächsten Rat erhebt. Dazu sieht er „viele Gestaltungsoptionen“, denn auch die oft dargestellte Automeile Hammer Landstraße sei noch im Gespräch. Er lässt aber offen, ob in diesem Zusammenhang auch der Wenderplatz überplant wird. Ideen dazu seien „mehr als erwünscht“.
Das Demenz-KompetenzzentrumDas von einer Enquetekommission erarbeitete und vom Rat beschlossene Handlungskonzept Demografie war nur der Auftakt zu einer Diskussion über die Frage, wie man in Neuss mit den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft umgeht. In der Wahlzeit des nächsten Rates werde es darum gehen, dieses Konzept zu konkretisieren, sagt Jörg Geerlings, als er bei der Stadtrundfahrt den Rohbau des Demenz-Kompetenzzentrums der Neusser St.- Augustinus-Kliniken ansteuert. Das Vorhaben dieses privaten Trägers wird seiner Überzeugung nach genauso überörtlich von sich reden machen wie das neue St.-Josef-/St.-Alexius-Krankenhaus für Psychiatrie des gleichen Trägers. „Wir sind froh, dass wir bei der Lösung der Probleme zur Ansiedlung des Kompentenzzentrums behilflich sein konnten“, sagt Geerlings. Mit Blick auf das Handlungskonzept Demografie fordert er ein neues, ein vernetztes Denken. Die Bereiche Sport, Wohnen oder auch die Planung von Kinder- und Jugendeinrichtungen dürften nicht länger isoliert betrachtet werden. „Es muss immer geprüft werden, ob die Planung nachhaltig und demografietauglich ist“, sagt er. Gebäude zum Beispiel müssten so ausgerichtet sein, dass sie auch multifunktional genutzt werden könnten, nennt er ein Beispiel dazu.
Die Kinderklinik am LukaskrankenhausDie Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen ist im Wandel, viele Kliniken machen Verluste oder sind gar von Schließung bedroht. „Im Lukaskrankenhaus aber wird investiert“, sagt Jörg Geerlings beim Besuch der neuen Kinderklinik. Am Krankenhaus macht er für sich fest, wie die Stadt ihre Verpflichtung zur Daseinsvorsorge erfolgreich und im Sinne der Bürger ausgestaltet. Top-Ärzte stünden für eine Top-Versorgung, sagt er. Geerlings ist überzeugt, dass auch nach der Verabschiedung von Sigurd Rüsken und dem damit anstehenden Wechsel in der Geschäftsführung das Haus wirtschaftlich geführt wird. Für eine Debatte um eine Fusion sieht er derzeit keine Notwendigkeit – und auch keine Anhaltspunkte. Für eine engere Kooperation mit den beiden Kreiskrankenhäusern sollte man aber offen bleiben. „Das spart den Kommunen nicht zuletzt Geld.“
Bauverein Partner der ErneuerungDer Besuch in Erfttal ist auch Anlass für ein Plädoyer für den Neusser Bauverein als Partner der Stadt bei schwierigen Vorhaben. „Andere Investoren täten sich sicher schwer damit, solche Verluste zu akzeptieren“, sagt Jörg Geerlings mit Blick auf die Hochhäuser, die abgerissen wurden, bevor sie abgeschrieben waren. Doch der Stadtteilumbau, für den sie weichen mussten, sei entschlossen angegangen worden, als Defizite der Stadtplanung vergangener Jahre erkennbar wurden. Neben dem Versuch, durch eine maßvoller gestaltete Bebauung zu einer sozialen Durchmischung des Ortsteiles zu kommen, seien aber auch flankierende Angebote unerlässlich, um „den Stadtteil auf Kurs zu halten“, sagt Geerlings - und meint damit Einrichtungen wie das Bürgerhaus Erfttal oder die Arbeit von Streetworkern.