Neuss Stadt will den Winterdienst verbessern
Neuss · Ingeborg Arndts (Grüne) Ruf nach dem Salzvermeidungskonzept schien bei diesem Tagesordnungspunkt im Hauptausschuss fehl am Platz. Denn gerade das Gegenteil wurde vehement gefordert, als die Fraktionen über den Winterdienst in Neuss debattierten.
Drehte sich am Donnerstag noch der Streit um die Frage, wie gut oder schlecht sich die Abfall- und Wertstofflogistik (AWL) auf Eis und Schnee vorbereitet hatte, so könnte es demnächst an gleicher Stelle um Geld gehen. Dann nämlich, wenn die AWL Vorschläge macht, wie erkannte Schwachstellen verstärkt werden können.
In Zusammenarbeit mit anderen Behörden wird die Stadt die Prioritätenliste der zu räumenden Straßen überarbeiten — und auf Anregung der Grünen auch Verbesserungen für die Radfahrer prüfen. Ein Punkt wurde dabei schon umgesetzt, erklärte AWL-Geschäftsführer Stephan Lommetz: Die Straßen im Hafengebiet, das wegen Glätte für den Verkehr gesperrt worden war, wurden in der Prioritätenliste hochgeschoben.
Weil vertraglich zugesicherte Salzlieferungen ausgeblieben waren, muss die Stadt sich absichern anders. Eine Konventionalstrafe an den vertragsbrüchigen Lieferanten wird es nicht geben, weil der dann keinen Vertrag mehr unterzeichne, erklärte Bürgermeister Herbert Napp. Dann gäbe es gar kein Salz. Vielmehr sollen Möglichkeiten untersucht werden, ob, wie und zu welchen finanziellen Bedingungen ein größerer Vorrat eingelagert werden kann.
Aktuell wurde erst einmal die AWL-Fahrzeughalle als Salzlager zweckentfremdet. Der Maschinenpark wird untersucht, und gegebenenfalls macht die AWL Vorschläge für Ergänzungen. Alternative Auftauverfahren sollen überprüft und auch die Frage geklärt werden, ob im Fall des Falles nicht auch Gerät aus Landwirtschaft und Gartenbau in den Winterdienst eingebunden werden kann. Indirekt, so kommentierte Hartmut Rohmer (SPD), verrät diese Liste die Fehler, die bei der Vorbereitung gemacht worden seien.
