Neuss Stadt will Ärztehaus in Büttgen

Neuss · Sozialausschuss hofft auf Investor. Interesse von Ärzten gibt es bereits.

Neuss: Stadt will Ärztehaus in Büttgen
Foto: Tinter Anja

Büttgen (barni)Die ärztliche Versorgung war schon einige Male Thema im Sozialausschuss. Im Fokus stand überwiegend die hausärztliche Versorgung, und zwar vor allem in Büttgen. Im jüngsten Sozialausschuss wurde jetzt unter anderem über mögliche Anreize diskutiert, sich als Ärztin oder Arzt im Kaarster Stadtgebiet niederzulassen.

Im Gespräch ist auch der Bau eines Ärztehauses in Büttgen (die NGZ berichtete). Im Rahmen der Umsetzung des Baugebiets Birkhofstraße soll es in noch nicht genau definierter Größe neben einer Kindertagesstätte errichtet werden. Die Presseberichte wurden offenbar auch von interessierten Ärzten gelesen - Sozialdezernent Sebastian Semmler wird in den nächsten Tagen erste Gespräche mit Interessenten führen. Allzu viel Konkretes wird er ihnen aber noch nicht berichten können. "Für die Errichtung der Kindertagesstätte streben wir den 1. Januar 2020 an", erklärte Semmler im Ausschuss. Für das Ärztehaus müssten die planungsrechtlichen Voraussetzungen noch geschaffen werden. Die Stadt würde sich über einen Investor freuen, der das Ärztehaus errichtet und die Praxen dann an die Ärzte vermietet. Viele Anrufe von Ärzten seien in den vergangenen Wochen im Rathaus eingegangen. Die meisten hätten erklärt, dass sie eine Praxis lieber mieten würden, als ein geeignetes Objekt zu erwerben - eine Botschaft, die möglichen Investoren gefallen dürfte.

"Haben Sie den Ärzten etwas angeboten?", wollte Astrid Werle (FDP) wissen. Sie erfuhr, dass kein finanzieller Anreiz gegeben worden ist. Hans-Georg Schell (CDU) erkundigte sich nach möglichen Zuschüssen durch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein. Er wisse zwar, dass der mögliche Zuschuss von 50.000 Euro nur dann gewährt werde, wenn der Ort weniger als 40.000 Einwohner habe. "Aber vielleicht kann ja mal ein Auge zugedrückt werden, weil bei uns der Anteil der Senioren besonders hoch ist", sagte Schell. Die Verwaltung sieht kaum Chancen auf solch eine Sonderregelung.

In Büttgen ist es perspektivisch gesehen schlecht um die hausärztliche Versorgung bestellt. Umso besser, wenn sich Hausärzte vorstellen könnten, dort zu praktizieren. Semmler würde sich auch über Fachärzte freuen - ein Kinderarzt in Büttgen sei wünschenswert.

(NGZ)
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