Aurinstraße/Erprather Straße in Neuss Uralt-Pläne für Kreisverkehr umgesetzt

Neuss · Seit 20 Jahren liegt ein Beschluss vor, einen Verkehrsknoten am Übergang von Reuschenberg nach Weckhoven umzugestalten. Nächstes Jahr soll dafür endlich Geld zur Verfügung stehen. Das beschäftigt jetzt den Bauausschuss.

 Der Knotenpunkt Aurinstraße/Erasmusstraße/Erprather Straße soll im kommenden Jahr zu einem Kreisverkehr umgebaut werden. Die Pläne dazu sind schon 20 Jahre alt.

Der Knotenpunkt Aurinstraße/Erasmusstraße/Erprather Straße soll im kommenden Jahr zu einem Kreisverkehr umgebaut werden. Die Pläne dazu sind schon 20 Jahre alt.

Foto: Christoph Kleinau

Gut` Ding braucht Weile: Das Sprichwort gilt auch für die Umgestaltung der Kreuzung Aurinstraße/Erprather Straße/Erasmusstraße. Schon im März 2000 hatte der Rat dem Umbau zu einem Kreisverkehr zugestimmt, jetzt hat man im Rathaus den Staub von den alten Plänen gepustet und präsentiert sie am heutigen Donnerstag den Mitgliedern des Bauausschusses. Die Beschlussfassung wird mit dem Versprechen verbunden, dass diesmal auch gebaut werden soll.

Die Gesamtkosten in Höhe von geschätzt 703.000 Euro sollen in den Wirtschaftsplan 2020 des Tiefbau-Managements aufgenommen werden. 38.000 Euro davon will sich die Stadt vom Land in Form eines Zuschusses zurückholen, weil mit dem Kreisel auch der barrierefreie Umbau der Bushaltestelle Aurinstraße verbunden wird. Anwohner werden nicht zur Kasse gebeten.

Über die Kreuzung fahren nach Angaben der Stadt täglich 16.000 Fahrzeuge sowie die Busse der Linien 844 und 854. Gerade die stehen während des Berufsverkehrs oft im Stau, beobachtet der Weckhovener Stadtverordnete Arno Jansen (SPD). Denn gerade in Spitzenzeiten ist es ein Problem, von der Aurinstraße in die vorfahrt-berichtigte Erprather Straße einzubiegen. Ampeln, die den Verkehr regeln, gibt es nämlich nicht. „Eine blöde Kreuzung“, sagt Jansen, dessen Fraktion vor zwei Jahren schon einmal den Versuch gestartet hatte, das „Kreisel“-Thema aus der Versenkung einer Verwaltungs-Schublade zu holen. Damals habe es geheißen, erinnert sich Jansen, den Bau des Kreisverkehrs anzugehen, wenn dort auch der Kanal erneuert werden muss. Letzteres scheine ja nun nicht so dringlich zu sein, sagt er.

Sven Schümann (CDU), der Vorsitzende des Bauausschusses, befürwortet den Kreisverkehr ausdrücklich. Der trage nicht nur positiv dazu bei, den Fahrzeugstrom auch in Zeiten hoher Verkehrsbelastung „flüssig“ zu halten, sondern, so Schümann, „unterbindet auch zu schnelles Fahren.“ Vor allem auf der Erprather Straße, die als Hauptverkehrsstraße die wichtigste Zufahrt zum Ortsteil Weckhoven darstellt.

Als weiteren Grund für den Kreisverkehr benennt die Stadt auch die Nähe zur Gesamtschule an der Erft und der Hubertus-Grundschule, die beide an der Aurinstraße liegen. Wegen dieser Nähe habe sich auch die Schulwegkommission schon mehrfach mit der Kreuzung beschäftigt, heißt es aus der Verwaltung, wobei es vor allem um Gefährdungen für Radfahrer und Fußgänger ging.

Klassische Schulwegunfälle aber listet die Polizeistatistik nicht auf. Von den acht Unfällen, die in den vergangenen fünf Jahren aktenkundig wurden, war vier Mal Missachtung der Vorfahrt die Unfallursache.

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