“Angespannte Lage“ Flüchtlingsunterkünfte - Stadt Neuss prüft weitere Kapazitäten

Neuss · Die Stadt spricht von einer „sehr angespannten Unterbringungssituation“ in den städtischen Unterkünften und möchte weitere Unterbringungskapazitäten prüfen. Was sind die Pläne?

 Aktuell vorgesehen ist unter anderem eine moderate Erweiterung“ der Containeranlage am Südpark.

Aktuell vorgesehen ist unter anderem eine moderate Erweiterung“ der Containeranlage am Südpark.

Foto: Simon Janßen

1525 Vertriebene aus der Ukraine sind bislang in Neuss aufgenommen worden. Die meisten Personen, so geht aus einer Mitteilung der Stadt hervor, konnten direkt durch die Stadtgesellschaft in Privatunterkünften aufgenommen werden. Dennoch musste das Integrationsamt im vergangenen Jahr insgesamt 522 Personen im Zuge der Landeszuweisung aufnehmen und in den städtischen Unterkünften unterbringen; darunter auch 117 Vertriebene aus der Ukraine.

Nach der Sammelunterkunft im Fliedner-Haus (Betreiber ist die Diakonie im Rhein-Kreis Neuss) musste im Dezember auch die Notunterkunft in der Turnhalle der Sekundarschule an der Gnadentaler Allee, die von der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem Malteser-Hilfsdienst geleitet wird, belegt werden. „Dies zeigt die sehr angespannte Unterbringungssituation in den städtischen Unterkünften“, teilt die Stadt mit.

Die Verwaltung werde daher weitere Unterbringungskapazitäten prüfen und erforderlichenfalls aktivieren müssen. Es sei auch davon auszugehen, dass sich die Auswirkungen auf die Haushaltslage der Stadt, die Versorgung im Kita- und Schulbereich, den Wohnungs- und Arbeitsmarkt sowie den Bildungs- und Integrationsbereich verstärken werden. Die Stadtverwaltung prüfe derzeit „vielfältige Optionen“, um die städtischen Unterbringungskapazitäten zu erhöhen. Neben der Anmietung von Wohnungen müssten somit auch neue Sammelunterkünfte in Containerbauweise geplant werden. Aktuell vorgesehen sei ein Wiederaufbau der Containeranlage auf dem Parkplatz des Nordparks sowie eine moderate Erweiterung der Containeranlage am Südpark. Darüber hinaus fänden fortlaufend Gespräche mit Immobilien-Eigentümern, Hotelbetreibern sowie Wohnungs- und Appartement-Anbietern statt. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Unterbringungsform werden laut Stadt „sorgfältig abgewogen“, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, ohne diese vollständig vermeiden zu können.

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