Bescherung in Neuss Deswegen kontrolliert die Stadt gespendete Päckchen für Flüchtlinge

Neuss · Auch wenn es ihm widerstrebt und an Machenschaften in der DDR erinnert: Sozialdezernent Ralf Hörsken wird in diesem Jahr alle Päckchen kontrollieren lassen, die für Flüchtlinge in den städtischen Übergangswohnheimen gespendet werden.

Stadt Neuss kontrolliert gespendete Päckchen für Flüchtlinge
Foto: Berns, Lothar (lber)

Bei der Bescherung im vergangenen Jahr gab es irritierte Blicke und enttäuschte Gesichter. „Vielfach war einfach Schrott in den Paketen“, sagt Hörsken. Defekte Elektroartikel, zerrissene Strumpfhosen, zerfetzte Handschuhe aber auch geöffnete oder abgelaufene Lebensmittel. Er selbst packe mit seiner Familie schon seit Jahren solche Weihnachtspakete, sagt Hörsken. „Aber ich noch nie auf die Idee gekommen, so meinen Sperrmüll zu entsorgen.“

Menschen guten Willens sind nun aufgerufen, bis spätestens 17. Dezember ein Paket zu füllen und bei der Heimleitung des Übergangswohnheimes Bergheimer Straße 250 abzugeben. Der Karton sollte aber noch zu öffnen sein und mit einem Hinweis versehen werden, ob das Geschenk für einen Mann, eine Frau oder ein Kind gedacht ist. Das soll bei einer gezielten Weitergabe helfen, sagt Hermann Murmann, der Leiter des  Integrationsamtes.

Inhalt der Pakete könnten insbesondere Drogerieartikel, Aldi-Talk-Guthaben, Drogerie-Gutscheine, Schulartikel oder Spielsachen für Kinder sein. Gerade für die Kinder hätte die Stadt in der Vergangenheit schöne Geschenke erhalten, die Freude bereitet haben, sagt Murmann, der deshalb die Aktion fortgesetzt sehen möchte. „Wir werden uns vor der Weitergabe nur davon überzeugen (müssen), ob es sich um wirkliche Geschenke handelt“, sagt er.

(-nau)
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