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Neuss Stadt erhält Preis für gesundes Personal

Neuss · Die Verwaltung ist jetzt mit dem 10.000 Euro dotierten "BEM-Award" durch den Landschaftsverband Rheinland ausgezeichnet worden - bereits der zweite Preis für die Bemühungen um das Wohlbefinden der Mitarbeiter.

 Gerhard Zorn überreichte Personaldezernentin Dolores Burkert und Sascha Severin als Beauftragten für die Wiedereingliederung den BEM-Award.

Gerhard Zorn überreichte Personaldezernentin Dolores Burkert und Sascha Severin als Beauftragten für die Wiedereingliederung den BEM-Award.

Foto: woi

Im Ringen um die besten Köpfe wird für Arbeitgeber immer wichtiger, dass sie auch die Gesundheit der Mitarbeiter im Blick haben. Denn Bewerber fragen inzwischen gezielt nach Gesundheitsangeboten oder einem betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM). Beides hatte die Stadtverwaltung über Jahre eher stiefmütterlich behandelt, dann jedoch mit so großem Schwung in Angriff genommen, dass sie in vielen Punkten als Vorbild gelten kann. Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten "BEM-Award" durch den Landschaftsverband Rheinland gestern belegt das deutlich. "Unsere Jury hat das Gesamtpaket überzeugt", stellte Gerhard Zorn fest.

"Die Fehlzeiten in Unternehmen und Verwaltungen nehmen zu", mahnte der stellvertretende Leiter des Integrationsamtes beim LVR dabei großen Handlungsbedarf an. Vor allem psychische Erkrankungen seien sozusagen auf dem Vormarsch. Würde eine solche nicht erkannt und behandelt, führe der Weg des Erkrankten am Ende in eine beschützende Werkstatt. Doch das Ziel müsse ein anderes sein.

In Neuss wurde der Zusammenhang erkannt, dass Wiedereingliederung und Präventionsanstrengungen zwei Seiten der gleichen Medaille sind. So ist das gestern prämierte Wiedereingliederungsmanagement, das vor allem denen offensteht, die länger als sechs Wochen am Stück krank sind, im Rathaus nicht zu trennen vom Gesundheitsmanagement. Und das fängt mit Betriebssport an. "Uns wäre es natürlich am liebsten, wenn die Kollegen gar nicht erst krank würden", sagt Sascha Severin, der BEM-Beauftragte im Rathaus. Und weil der Verwaltungsvorstand diesen Ansatz unterstützt, gehen Bürgermeister Reiner Breuer und Sportdezernent Matthias Welpmann mit gutem Beispiel voran, wenn am 24. Juni Rathausmitarbeiter die Prüfung für das Deutsche Sportabzeichen ablegen.

Der Award für das erst im Vorjahr richtig gestartete Eingliederungsmanagement ist der zweite Preis, den die Stadt in der jüngeren Vergangenheit für ihre Bemühungen um das Wohlbefinden der Mitarbeiter erhalten hat. Zuvor, so erinnerte Personaldezernentin Dolores Burkert, hatte die Gemeindeunfallversicherung der Verwaltung bescheinigt, ein, so wörtlich, sicheres und gesundes Unternehmen zu sein". Wobei gesund eben nicht nur meint, "dass die Zahlen stimmen", wie Zorn ergänzte.

Seit dem Jahr 2004 sind alle Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, sich aktiv um die Vermeidung betriebsbedingter Erkrankungen sowie die Wiedereingliederung von längerfristig oder häufig erkrankter Mitarbeiter zu kümmern. 2012 war die Stadt Neuss so weit, dazu ein Konzept vorzulegen - seit dem vergangenen Jahr wird damit gearbeitet. 47 Mitarbeiter der Stadtverwaltung nahmen diese Hilfestellung im Vorjahr an, und bei einigen Fällen habe sich die Ausfallzeit deutlich verkürzt, sagt Severin.

Er hätte sich gewünscht, dass das früher passiert, betont der Personalratsvorsitzende Reiner Dankelmann. Vor allem weil er gesehen hat, dass BEM nicht die letzte Hürde ist, bevor die Stadt aus gesundheitlichen Gründen eine Kündigung ausspricht. Seine Beobachtung: "Es wird tatsächlich versucht, so Kündigungen zu vermeiden."

(-nau)
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