Neuss Stadt bietet Hammfeld II auf Immobilien-Messe an

Neuss · Die Idee eines Medizin- und Biotechnologieparks in Neuss ist vom Tisch. SPD, FDP und Linke kritisieren die Koalition.

Das Thema Medizin- und Biotechnologie-Park im Hammfeld ist mausetot. Das wurde gestern auch den Koalitionären von CDU und Grünen deutlich, nachdem Frank Wolters vom Amt für Wirtschaftsförderung im Wirtschaftsausschuss dargelegt hatte, dass diese Idee eines Neusser Arztes, der aktuell mit der Stadt Kaarst in Gesprächen ist, noch zu keinem Konzept ausformuliert wurde und es daher weder einen Investor noch einen Nutzer gibt. "Wir haben uns nie auf diese Idee alleine fokussiert", sagte Roland Kehl (Grüne). Wenn das nicht funktioniert, funktioniere vielleicht etwas anderes.

Die Illusion ist geplatzt. Das macht Manfred Bodewig (FDP) richtig wütend. "Wir sind monatelang einer Chimäre hinterhergelaufen", sagte Bodewig, der nun fordert, die freien Flächen im Hammfeld II an den Berliner Möbelhaus-Investor Kurt Krieger zu verkaufen. Diese Entscheidung steht in zwei Wochen im Rat an, doch CDU und Grüne haben sich schon darauf verständigt, genau das nicht zu tun.

Bürgermeister Reiner Breuer war es wichtig, selbst mit dem Ideengeber für den Biotec-Park zu reden. Ergebnis: "Er hat deutlich gemacht, dass er der Stadt nichts vorzuwerfen hat." Die gut 13 Hektar, die die Stadt für ihn vorhalten sollte, damit er sich auf die Suche nach Investoren machen konnte, gab es einfach nicht. Zumal, und das wurde gestern wiederholt, jetzt davon die Rede ist, die Idee im Zeitraum von fünf bis 15 Jahren überhaupt erst einmal projektreif zu machen. Bei solchen Zeiträumen, so sagte Kämmerer Frank Gensler, "beißt kein Investor an". So ist das Hammfeld II wieder im Gepäck, wenn sich die Stadt Anfang Oktober auf der Gewerbe-Immobilenbörse Expo Real in München präsentiert. CDU und Grüne setzten durch, dass auch wieder Stadtverordnete aller Couleur zur Delegation gehören. FDP, SPD und Linke aber bleiben zuhause. Die 2015 dort geführten Gespräche zum Biotec-Park, sagte Roland Sperling (Linke) Richtung Koalition, hätten sich ja "als Luft- um nicht zu sagen Lachnummer erwiesen."

(-nau)
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