Neuss Sprecher in der Atompolitik

Neuss · Müll wird in Nordrhein-Westfalen nicht nur in Müllverbrennungsanlagen thermisch behandelt, sondern auch in über 200 anderen Anlagen landesweit mitverbrannt. Diese Praxis soll eingeschränkt werden, fordert der Landtagsabgeordnete Hans-Christian Markert (Grüne), da sie auch das Risiko einer Freisetzung giftiger Dioxine und Furane birgt. Für dieses Anliegen fand Markert im Landtag eine Mehrheit – kurz bevor sich dieser auflöste. Doch der Beschluss steht und ist für den Landtags-Neuling Markert ein Beweis, "dass man etwas bewegen kann".

Markerts Bilanz nach 20 Monaten im Landtag ist auch die Bilanz der rot-grünen Minderheitsregierung, die er mittrug. Dass diese ihre Arbeit fortsetzt, ist für ihn oberstes Ziel, wenn auch nicht unverrückbar. "Koalitionen entstehen entlang von inhaltlichen Schnittstellen", bohrt er das Thema etwas auf, schränkt aber auch gleich ein: "Für Schwarz-Grün reicht es nicht"– weder inhaltlich noch nach zu erwartendem Wahlergebnis.

Im Wahlkampf ist Markert aktuell nicht nur vor Ort aktiv, sondern als Fachredner auch landesweit gefordert. Denn die Fraktion machte ihn zum Obmann im Umweltausschuss und zum Sprecher für alle Fragen rund um Klimaschutz, Verbraucherfragen – und Atompolitik. Gerade in dieser Eigenschaft war Markert, der in der Verwaltung des Umweltministeriums vor 2010 bis zum Referatsleiter aufgestiegen war, ein gefragter Gesprächspartner, als nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima in Deutschland der Atomausstieg beschlossen wurde. Der ist mit diesem Beschluss zwar eingeleitet, aber nicht vollzogen, sagt Markert, der daher fordert, auch die Atomanreicherung in Gronau zu beenden.

(NGZ)
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