Neuss Sportlerehrung in Neuss mit Kraft und Esprit

Neuss · Kampfrichter Michael Faller erhält im Kinosaal 1 der UCI-Kinowelt die Sportehrengabe der Stadt. Neusser HV "Mannschaft des Jahres".

 Die "Mannschaft des Jahres": Sportdezernent Matthias Welpmann (Zweiter v.r.) mit den seit 18 Spielen ungeschlagenen Handballern des Neusser HV.

Die "Mannschaft des Jahres": Sportdezernent Matthias Welpmann (Zweiter v.r.) mit den seit 18 Spielen ungeschlagenen Handballern des Neusser HV.

Foto: Andreas Woitschützke

Erfolg macht stolz. Und so pries Bürgermeister Reiner Breuer bei der Sportlerehrung der Stadt Neuss im launigen Plausch mit Moderator Marc Pesch recht ungeniert seine im Rahmen des Sportabzeichens erbrachte Leistung im Weitsprung an: "4,67 Meter - dafür braucht man einen Flugschein ..."

 Thomas Gindra (GWN) mit den stolzen "Helden" der Special Olympics.

Thomas Gindra (GWN) mit den stolzen "Helden" der Special Olympics.

Foto: Woitschützke Andreas

Die gestern Abend im Kinosaal 1 der UCI-Kinowelt nach 18 ungeschlagenen Partien in Folge (17 Siege, ein Unentschieden) als "Mannschaft des Jahres" ausgezeichneten Handballer des Neusser HV hatten sich ihre Erfolgsdosis bereits am Samstag geholt: Während nämlich der souveräne Tabellenführer der 3. Liga West in Baunatal zwar mit etwas Mühe, letztlich aber ungefährdet mit 30:26 gewann, ließ der ärgste Verfolger Federn - und beim 31:31-Unentschieden in Minden einen möglicherweise vorentscheidenden Zähler. Denn nun kann Zweitliga-Absteiger VfL Eintracht Hagen aus eigener Kraft kein "Endspiel" um Meistertitel und Aufstieg am letzten Spieltag (6. Mai) in Neuss erzwingen, sondern ist darauf angewiesen, dass der NHV, der gestern die Verpflichtung von Zweitliga-Torjäger Andreas Bornemann (TV Neuhausen) für die kommende Saison bekanntgab, seinerseits irgendwo mindestens einen Punkt lässt. Geschieht das nicht, könnte der NHV, vor vier Jahren schon einmal Mannschaft des Jahres, am vorletzten Spieltag ausgerechnet beim einst übermächtigen Lokalrivalen TSV Bayer Dormagen den Aufstieg perfekt machen. "Das wäre doch nett", findet Trainer Ceven Klatt.

 Gebannte Aufmerksamkeit im Kinosaal 1 der UCI-Kinowelt am Hafen.

Gebannte Aufmerksamkeit im Kinosaal 1 der UCI-Kinowelt am Hafen.

Foto: Woitschützke Andreas
 Voll im Rhythmus: Das "House Dance Project" der Alten Post in Neuss.

Voll im Rhythmus: Das "House Dance Project" der Alten Post in Neuss.

Foto: Woitschützke Andreas
 Bürgermeister Reiner Breuer (l.) zeichnet Michael Faller (51) mit der Sportehrengabe aus.

Bürgermeister Reiner Breuer (l.) zeichnet Michael Faller (51) mit der Sportehrengabe aus.

Foto: Woitschützke Andreas
 "Die Mobilés", 2011 Gewinner der TV-Show "Das Supertalent" in Frankreich, witzeln.

"Die Mobilés", 2011 Gewinner der TV-Show "Das Supertalent" in Frankreich, witzeln.

Foto: Woitschützke Andreas

Für Michael Faller war bereits im August ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen: Der 51-Jährige durfte als einer von drei deutschen Kampfrichtern zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro reisen, um dort als "Mattenpräsident" die olympischen Ringerwettbewerbe zu leiten. Als erster Neusser überhaupt - und als erster Vertreter eines Neusser Sportvereins bei Olympischen Spielen, seit Thomas Rupprath im Jahre 2000 in Sydney die Bronzemedaille mit der deutschen 4x100-Meter-Lagenstaffel gewann. "Für mich ist das genauso, als wenn ich es als Aktiver zu Olympia geschafft hätte", sagt der Finanzdirektor eines mittelständischen Stahlunternehmens mit Firmensitz in Düsseldorf. Auf die mit der Sportehrenhabe traditionell verbundene Uhr im Wert von 1000 Euro verzichtete er im Übrigen. Stattdessen stockte er den Betrag im Verbund mit einem befreundeten Sponsor auf 3000 Euro auf und rüstete damit in seinem Heimatverein KSK Konkordia Neuss betreute Flüchtlingskinder mit Trainingsanzügen aus. Die oft ins Feld geführte integrative Kraft des Sports - für ihn mehr als nur ein schöner Spruch.

(NGZ)
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