Neuss SPD und Grüne für Windkraft

Neuss · Die geplanten Windkraftanlagen auf dem Neusser Stadtgebiet, von so manchem Anwohner als "Verspargelung der Landschaft" kritisiert, stößt bei den Fraktionen von SPD und Grünen auf ungeteilte Zustimmung.

 Windenergie soll vor Ort erzeugt werden, fordern SPD und Grüne.

Windenergie soll vor Ort erzeugt werden, fordern SPD und Grüne.

Foto: dpa

Für Michael Hohlmann, SPD-Mitglied im Stadtwerke-Aufsichtsrat, ist die geplante Anlage, die südlich von Hoisten an der Grenze zu Grevenbroich entstehen soll, eine große Chance, Strom aus Windenergie auch vor Ort zu erzeugen.

"Überfällige Energiewende"

Windenergie sei im Energiemix der Stadtwerke nur durch Beteiligungen an Windparks in Schottland und im schleswig-holsteinischen Titz vorhanden. Nun gelte es, diese Chance "unbedingt zu nutzen, um die überfällige Energiewende auch hier in Neuss politisch glaubwürdig zu schaffen", sagt Hohlmann.

Die SPD-Fraktion hatte Mitte September beschlossen, für das Projekt "Windräder Neuss" grünes Licht zu geben. In Planung ist in der Quirinusstadt nicht nur ein Windpark mit zwei Anlagen, auch die Firma Abo-Wind, die in Röckrath bereits ein Windkraftwerk betreibt, will ein zweites Windrad aufstellen.

Das Bemühen der Stadtwerke, in die Windkraftproduktion einzusteigen, loben auch die Grünen. Sie verweisen auf eine aktuelle Meldung des Verbands der kommunalen Unternehmen (VKU). Demnach hat sich der Marktanteil der Stadtwerke an der Stromerzeugung in Deutschland von 2010 bis 2011 um knapp drei Prozentpunkte auf 12,6 Prozent erhöht. "Damit werden die Stadtwerke immer mehr zu einem wichtigen Faktor bei der dezentralen Energieversorgung in Deutschland", sagt der Sprecher des Grünen-Stadtverbandes, Roland Kehl.

Eigene Stromerzeugung

Die Grünen fordern daher die Neusser Stadtwerke auf, nicht in ihren Bemühungen nachzulassen, auch in Neuss eine eigene Stromerzeugung aufzubauen. Die in der Planung befindlichen Windkraftanlagen seien dabei ein Meilenstein, so Kehl. "Jetzt wird sich zeigen, wie ernst es der CDU wirklich mit der Energiewende vor Ort ist", sagt Kehl im Hinblick auf kritische Stimmen aus der Union.

(NGZ)
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