Neuss Sozialpolitik nimmt Wohnungsnot in den Blick

Neuss · Die Lage auf dem Neusser Wohnungsmarkt ist sehr angespannt. Das merken nicht nur Hilfeempfänger, die für das Geld, das ihnen der Kreis als Mietobergrenze vorgibt, faktisch keinen Wohnraum finden. Auch eine zunehmende Obdachlosigkeit ist Ergebnis dieser Entwicklung. Weil die Zahl der Wohnungsnotfälle ebenso steigt wie die der Wohnungslosen, hat der Sozialausschuss jetzt auf Antrag der Fraktion "Die Linke" die Bildung einer Arbeitsgruppe "Wohnungs- und Obdachlosigkeit" beschlossen.

"Die Lage am Wohnungsmarkt wird sich weiter verschärfen", begründete Vincent Cziesla als sozialpolitischer Sprecher der Linksfraktion diesen Vorstoß, einen "Schwerpunkt in der politischen Diskussion zu setzen."

Die Arbeitsgruppe, die von der Stadtverordneten Karin Kilb (CDU) geleitet wird, soll neben den Obdachlosen auch jene Menschen in den Fokus nehmen, die - bei Freunden oder Angehörigen - vorübergehend Unterschlupf gefunden haben, von Wohnungslosigkeit bedroht sind oder besonders unter den hohen Mietpreisen leiden.

"Wir wollen auch über die Situation wohnungsloser Frauen sprechen, die häufig von Hilfsangeboten nicht erreicht werden", ergänzt Cziesla, der auch die Situation ältererer Neusser für bedenkenswert hält. Denn viele würden in zu teuren weil oft zu großen Wohnungen leben (müssen), weil kleine Wohnungen Mangelware sind. Ferner hinaus soll sich die Arbeitsgruppe eigene Schwerpunkte setzen, Hilfsangebote untersuchen und Präventions- und Betreuungslücken aufspüren. Gelobt wurde in diesem Zusammenhang die Arbeit der Fachstelle Wohnen, die zuletzt sehr gute Ergebnisse in der Wohnungsvermittlung für wohnungslose Menschen erzielen konnte.

(-nau)
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