Neuss Ski-Club fehlt der Trainingsort

Neuss · 120 Mitglieder hat der Ski-Club, der sich wöchentlich zum Training in Turnhallen in der Nordstadt trifft. In diesem Jahr werden beide Hallen gleichzeitig saniert. Ein dummer Zufall, sagt die Stadt – extrem unglücklich, findet der Skiclub.

 Regelmäßig trafen sich die Mitglieder des Ski-Clubs bisher zur Gymnastik – jetzt fehlt ihnen die Halle. Die Vorbereitung auf die Wintersportsaison leidet.

Regelmäßig trafen sich die Mitglieder des Ski-Clubs bisher zur Gymnastik – jetzt fehlt ihnen die Halle. Die Vorbereitung auf die Wintersportsaison leidet.

Foto: privat/gms

Skigymnastik, das wissen viele, die sich im Winter auf den Pisten tummeln, hält fit und hilft Unfälle zu vermeiden. Mindestens vier Wochen vor der Saison sollte man mit dem Training beginnen – das weiß auch Helmut Friedrichs. " Ich muss mich jetzt zuhause fitmachen", bedauert der 71-jährige, der seit 30 Jahren Mitglied im Ski-Club Neuss ist. Der Verein zählt 120 Mitglieder und veranstaltet dreimal die Woche abends Skigymnastik. Doch die wichtige Vorbereitung zur Pistensaison muss seit den Sommerferien ausfallen, da beide Hallen, die der Verein fürs Indoor-Training mietet, die Turnhalle der Burgunderschule und die der Gemeinschaftsgrundschule "Die Brücke" am Weissenberger Weg, gleichzeitig saniert werden. "Ein unglücklicher Zufall", sagt Armin Krüger, Betriebsleiter des Amts für Gebäudemanagement der Stadt. Per Ratsbeschluss wurde die Sanierung der Grundschule an der Burgunderstraße beschlossen und vor mehreren Jahren begonnen. Unabhängig davon wird die Grundschule "Die Brücke" jetzt aus Mitteln des Konjunkturpakets II saniert. Diese Gelder müssen bis 2011 komplett abgerechnet werden. "Ein späterer Sanierungsbeginn war daher nicht möglich", sagt Krüger. "Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass es den Verein mit gleich zwei Trainingsstätten trifft." Ausweichmöglichkeiten konnte die Stadt dem Ski-Club zu den gewohnten Trainingszeiten am Abend nicht zur Verfügung stellen. "Zunächst hieß es seitens der Stadt, dass eine Halle im September wieder eröffnet würde", sagt Vereinsvorsitzender und Trainer Egon Negele.

 Regelmäßig trafen sich die Mitglieder des Ski-Clubs bisher zur Gymnastik – jetzt fehlt ihnen die Halle. Die Vorbereitung auf die Wintersportsaison leidet.

Regelmäßig trafen sich die Mitglieder des Ski-Clubs bisher zur Gymnastik – jetzt fehlt ihnen die Halle. Die Vorbereitung auf die Wintersportsaison leidet.

Foto: privat/gms

Er war selbst lange im Gebäudemanagement der Stadt tätig und weiß, dass sich Bauvorhaben oft verzögern. "Ich verstehe das – nur sind unsere Mitglieder zu Recht ungehalten über die erneute Bauverlängerung." Die Halle an der Burgunderstraße soll Anfang Dezember, "Die Brücke" nach den Weihnachtsferien wieder zugänglich sein. Ein Problem bei der Hallenbelegung in Neuss sei, erklärt Negele, dass die Vereine, deren jugendliche Mitglieder an Wettkämpfen teilnehmen, keine Hallennutzungsgebühren an die Stadt zahlen und daher oft mehr Kapazitäten buchen als sie benötigen. "Wir zahlen zehn Euro pro Stunde", sagt der Vorsitzende, "haben aber aufgrund der Auswirkungen dieser Regelung praktisch keine Chance, eine Ersatzhalle zu bekommen." "Im Winter sind die 60 Turnhalleneinheiten der Stadt von den 120 Neusser Vereinen stark ausgebucht", sagt Friedhelm Thissen vom Sportamt. "Es gibt immer eine größere Nachfrage als Hallenzeiten zur Verfügung stehen."

Trotz fehlender Vorbereitung wird Helmut Friedrichs wie jedes Jahr in den Wintersport fahren – nach Davos. Bis die Hallen im Januar öffnen, treffen sich "robuste" Mitglieder montags draußen im Jahnstadion zur Skigymnastik.

(NGZ)
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