Neuss Sigurd Rüsken: Mit 70 noch voll im Krankenhaus-Job

Neuss · Zum Glück fällt der 25. März auf einen Samstag. Sonst müsste Sigurd Rüsken ins Büro - obwohl er doch heute das 70. Lebensjahr vollendet. Aber vielleicht tut er es trotzdem. Denn der Krankenhaus-Manager arbeitet gerne und hat sich auch im Pensionsalter noch für eine kniffelige Aufgabe in die Pflicht nehmen lassen: Als Interims-Geschäftsführer soll er die Kreiskrankenhäuser in Dormagen und Grevenbroich wieder rentabel und fit für die Umwandlung in eine GmbH machen. Das lässt kaum Raum für Wochenenden.

 25 Jahre im "Lukas": Sigurd Rüsken.

25 Jahre im "Lukas": Sigurd Rüsken.

Foto: woi

Rüsken rat am 1. Mai 1989 seinen Dienst als Geschäftsführer des Lukaskrankenhauses in Neuss an. Er blieb 25 Jahre im Amt und war glücklich, dass ihn der Verwaltungsrat - Rentenalter hin oder her - zwei Jahre länger auf dem Posten beließ. Zum Abschied des da schon 67-Jährigen gab es einen großen Bahnhof mit über 500 Gästen und das Stadtsiegel in Silber.

Doch Rüsken ließ sich schnell für neue Aufgaben "finden". Genau ein Jahr hielt er den Ruhestand aus, dann wurde er Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes, der gerade eine neue Rettungswache Süd baut. Auch das zeigt Rüskens Handschrift. "Ein großes Unternehmen muss bauen", sagte der gebürtige Emmericher oft - und hielt sich auch daran. Das Lukaskrankenhaus, das er übergab, hatte mit der Klinik bei seinem Dienstantritt nicht mehr viel gemein.

Dass er wieder nur ein Jahr später vom Landrat zur Rettung der Kreiskrankenhäuser "gefunden" wurde, hat damit nichts, aber ganz viel mit Rüskens kaufmännischer Expertise und seinem Wissen über die Minenfelder der Gesundheitspolitik zu tun. In seiner Amtszeit wandelte sich das "Lukas" zum Sozialkonzern, dem die Stadt auch ihre neun Kindergärten und das Altenheim Herz Jesu anvertraute. Rüsken war einer der Architekten bei der Übernahme der Rheintorklinik und erkannte die Notwendigkeit, mit medizinischen Versorgungungszentren neue Strukturen einzuführen. "Was die Stadt uns gegeben hat, haben wir zu Gold verwandelt", sagte er zu seiner Verabschiedung. Das klang schon damals wie eine Empfehlung - für neue Aufgaben.

(-nau)
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