Besucher in Altenheimen in Neuss Senioren des Grüber-Hauses treffen Angehörige im Zelt

Weckhoven · Karen Rothenbusch hat keinen Ministererlass abgewartet, sondern losgelegt. Schon bevor das Besuchsverbot in Altenheimen am Dienstag gelockert wurde, schuf sie in Abstimmung mit der Heimaufsicht des Kreises mit einem Besuchszelt im Garten eine Möglichkeit, damit die Bewohner des Heinrich-Grüber-Hauses der Diakonie Neuss-Süd Angehörige treffen konnten.

 Ruth Ebeling (2.v.l.) erwartete am Mittwoch zum ersten Mal wieder Besuch. Dafür, dass das klappt, sorgten Karen Rothenbusch, Ludmilla Kohl und Pamela Schmerwitz (v.l.).

Ruth Ebeling (2.v.l.) erwartete am Mittwoch zum ersten Mal wieder Besuch. Dafür, dass das klappt, sorgten Karen Rothenbusch, Ludmilla Kohl und Pamela Schmerwitz (v.l.).

Foto: Christoph Kleinau

Mit einem echten Ansturm aber rechnet die Heimleiterin erst am bevorstehenden Muttertag.Hygieneschutz und Abstandsregeln gelten auch nach der Lockerung, doch dürfen Bewohner jetzt immerhin zwei Gäste empfangen. Aber nur für eine halbe Stunde. Mehr geht nicht, denn auch so kommen nur 16 Bewohner in den Genuss, einen der beiden Plätze im Zelt nutzen zu dürfen. Vorher aber müssen sich ihre Gäste anmelden und einen Termin vereinbaren.

Das Zelt hat die Leitung mit Helfern wie Pamela Schmerwitz vom sozialen Dienst versucht, möglichst nett herzurichten. Keine Spuckschutzwand trennt Bewohner und Gäste, sondern ein breiter Tisch mit Blümchen und Tischdecke – die natürlich mehrmals am Tag gewechselt wird. Auf Wunsch gibt es auch Kaffee und Kuchen. Damit die Besucher nicht durch das Haus laufen müssen, erreichen sie die für sie zugängliche Hälfte des Zeltes durch ein Gartentörchen.

Gäste im Haus sind nur erlaubt, wenn der Bewohner bettlägerig, schwerst krank oder aus anderen Gründen nicht in der Lage ist, seinen Wohnbereich zu verlassen. In echten Härtefällen, etwa wenn der Hausbewohner an sein Lebensende kam, hatte Rothenbusch auch in der Zeit der Corona-Sperre Besuch zugelassen. Dass das gut geregelt wurde, macht sie an einer Zahl fest: „Null Corona-Fälle im Haus.“

(-nau)
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