Neuss Sels-Museum: Denkmal-Verfahren abwarten
Neuss · In zwei Punkten machte Armin Krüger, technischer Leiter des Gebäudemanagments (GMN), auf der gestrigen Sitzung des Kulturausschusses keinerlei Ausflüchte: "Es gibt keinen städtischen Bau, der eine derart schwierige Haustechnik beinhaltet" und "Ich habe versäumt, die Kulturverwaltung zu informieren".
Ersteres meint den Zustand des Clemens-Sels-Museum, und zweites die Tatsache, dass Krüger schon im Mai dieses Jahres das Kulturdezernat hätte informieren können, dass eine Anfrage über eine (Denkmal-)Unterschutzstellung des Museums vorlag.
Während die CDU-Politiker die Versäumnisse in der Vergangenheit lieber begraben sehen wollten, mochte Hartmut Rohmer (SPD) nicht so schnell nachgeben. Er warf der Verwaltung unter Andreas Galland, Justitiar im Bereich Planung und Bauordnung und zudem zuständig für die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt, vor, den 2009 im Kulturausschuss erteilten Prüfauftrag zur Sanierung des Museums "bewusst zeitlich verzögert" zu haben, und zitierte dafür aus der Chronologie, die er nach Akteneinsicht aufgestellt hatte.
Und dennoch war auch nach dem Schlagabtausch zwischen ihm, Galland und Krüger klar, dass man derzeit nichts anderes machen kann, als das Verfahren des Landschaftsverbandes über die Denkmaleigenschaften des Museums abzuwarten. Einig waren sich die Politiker dann vor allem in zwei Punkten: Die Stadt soll auf eine zügige Bearbeitung drängen; bei einem abschlägigen Bescheid sollen die derzeit "ruhend gestellten" Sanierungsuntersuchungen sofort wieder aufgenommen werden. Die Dauer wird nur grob geschätzt: zwischen drei und sechs Monaten.