Aufnahme einer Arbeit verweigert Selbstverbrennung versucht

Aufnahme einer Arbeit verweigert · Von Christoph Kleinau Beherzte Passanten verhinderten am Montag Mittag, dass ein 34-jähriger Iraner sich, seine Frau und seine Tochter mitten auf dem voll besetzten Neusser Markt anzünden konnte. Die Familie wurde mit Benzin bespritzt.

Von Christoph Kleinau Beherzte Passanten verhinderten am Montag Mittag, dass ein 34-jähriger Iraner sich, seine Frau und seine Tochter mitten auf dem voll besetzten Neusser Markt anzünden konnte. Die Familie wurde mit Benzin bespritzt.

Die Tische der Lokale am Markt waren am Montag um 13.15 Uhr gut besucht, als sich ein 34-jähriger Iraner direkt zwischen Cafè Oebel und dem Eiscafè Roma mit Hilfe einer brennbaren Flüssigkeit selbst in Brand setzen wollte. Zum Glück blieb es beim Versuch, denn, so betonte Walter Pissowotzki, der als Wachhabender mit einem Zug der Feuerwehr ausrückte, "die dann entstandene Panik hätte ich nicht erleben wollen."

Beherzte Passanten fielen dem Asylbewerber in den Arm und bewahrten damit ihn, vermutlich auch seine Frau und seine Tochter vor Schlimmerem, retteten ihnen vielleicht sogar das Leben. Denn auch die wurden mit Benzin bespritzt, vermutet die Polizei. Jedenfalls wurden sie vorsorglich mit Wasser aus dem Marktbrunnen abgewaschen und ihnen die Augen gespült, bevor sie zur Beobachtung ins Lukaskrankenhaus kamen. Der Iraner selbst kam unverletzt in Polizeigewahrsam.

Die Hintergründe seiner Tat waren am Abend noch unklar. Einen Zusammenhang mit seinem Asylverfahren sieht die Stadt nicht, auch wenn der 34-Jährige am Montag Vormittag vor seiner versuchten Selbstverbrennung das Ausländeramt der Stadt besucht hatte. Denn das läuft noch, betonte ein Verwaltungssprecher Michael Kloppenburg. Die Familie habe den Status der Duldung.

Im Rathaus wird als Auslöser seiner sinnlosen Tat ein abgelehnter Antrag des Mannes vermutet. Der hatte eine Arbeit aufnehmen wollen, was die Agentur für Arbeit jedoch ablehnte. Mitgeteilt werden musste ihm dieser Beschluss allerdings noch durch die Ausländerbehörde. Ob er in seiner Unterkunft an der Bergheimer Straße schon Wind von dem "Nein" bekommen und sich für diesen verzweifelten Schritt vorbereitet hatte, ihn plante, war eine von vielen offenen Fragen.

(NGZ)
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