Neuss „Seh-Leute“ auf Landgang

Neuss · Neuss An der Besucherfrequenz wollte City-Treff-Chef Thomas Toll den Erfolg des ersten Hansefestes unter seiner Regie nicht messen lassen. Allerdings wird er dies kaum vermeiden können: Am Sonntag herrschte im Hauptstraßenzug so dichtes Gedränge, dass kaum der Asphalt zu sehen war.

Neuss An der Besucherfrequenz wollte City-Treff-Chef Thomas Toll den Erfolg des ersten Hansefestes unter seiner Regie nicht messen lassen. Allerdings wird er dies kaum vermeiden können: Am Sonntag herrschte im Hauptstraßenzug so dichtes Gedränge, dass kaum der Asphalt zu sehen war.

Besonders am Nachmittag wurde die City zum Ziel: Man machte sich "stadtfein", zog Sneakers oder Stöckelschuhe an, leinte den Hund an, schnallte das Kind im Kinderwagen fest und wollte einen Einkaufs-Sonntag erleben.

Motto: Einfach mal schauen

Nach dem Motto "Einfach mal schauen" waren denn auch die Stände und Geschäfte stark umlagert, die mit besonderen Schnäppchen lockten, Gewinnspiele anboten oder gar etwas verschenkten. Das Hansefest als Publikumsmagnet. Etwa für Angelina Doninici. Die Elfjährige war im vergangenen Jahr mit ihren Eltern beim Hansefest, am Sonntag bummelte sie mit einer Freundin. Nach dem Bungee-Trampolin stärkt sie sich mit einem Eis, während ihre Freundin sich für das Kistenklettern beim THW angurten lässt: "Nachher gehe ich noch zur Bühne", plant die Neusserin.

Auf die Show verzichtet Burkhard Linden. Er ist mit seiner Frau aus Wuppertal nach Neuss gefahren, kennt das Stadtfest bereits: "Wir kommen gern zum Einkaufen am Sonntag." Auch Silke Fretzen, die mit Mann und Tochter eine kurze Pause auf dem Hansefest einlegt, interessiert sich nur wenig dafür: "Für kleine Kinder gibt es kein Programm. Es ist ja eigentlich nur ein verkaufsoffener Sonntag."

Nur weinige Meter weiter, in einem Spielwarenfachgeschäft, tummeln sich Mädchen und Jungen beim Basteln. Inhaberin Soraja Bonn freut sich über den großen Zuspruch der kleinen Besucher: "Wir bieten jedes Jahr zum Hansefest Aktionen. Die Stühle sind immer besetzt und die Eltern haben Zeit, mal in Ruhe zu schauen."

Während Vati und Oma schon den Weihnachtswunschzettel abhaken, meint Bonn mit Blick auf die Kasse: "Natürlich bin ich nicht traurig, wenn das Geschäft gut läuft, aber es geht um die Werbung." Außerdem sei die "Stadt voll und die Stimmung gut".

Ähnlich positiv sieht es Klaus-Peter Kowsky, Inhaber eines Feinschmecker- und Spirituosen-Geschäfts: "Für uns ist das Werbung. Zum Straßenfest kommen viele Leute nach Neuss, auch von außerhalb. Selbst wenn der Umsatz heute nicht groß ist, lohnt es sich: Viele kommen wieder."

"Viele Besucher kommen wieder"

Während Thomas Toll, Chef des City-Treffs, vom Hansefest "begeistert" ist, sind auch Lars Niewöhner und Beate Wickenden von der Agentur "Show it" zufrieden. "Der Flohmarkt und die zentrale Bühne waren Änderungen, die gut angenommen werden", sagt Lars Niewöhner. Wickenden erwähnt den "guten organisatorischen Ablauf", die große Resonanz zum Wolf-Mahn-Konzert am Samstag: "Man braucht solche Namen als Anziehungspunkt."

Natürlich werde es nach dem Fest eine Analyse geben über Verbesserungsmöglichkeiten. Heiko Feichtinger (Autohaus Wolters) nennt bereits eine: "Die Automeile war an der Krefelder Straße besser aufgehoben." Im Schatten des Quirinus-Münsters fehle der Besucherstrom: "Es ist deutlich leerer."

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(NGZ)
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