Priestermangel zwingt zu Konsequenzen Seelsorgeverband halbiert Zahl der Sonntagsmessen

Grefrath · Die Pfarrgemeinde St. Stephanus muss Adieu sagen. Im September 2014 kam Kaplan Noel Akplogan in die Gemeinde um sich nach seiner Priesterweihe weiter ausbilden zu lassen. Fünf Jahre später ist diese nun abgeschlossen und Akplogan wird eine Stelle in Düsseldorf besetzen.

 Michael Tewes, leitender Pfarrer im Neusser Westen, muss das Gottesdienstangebot ausdünnen.

Michael Tewes, leitender Pfarrer im Neusser Westen, muss das Gottesdienstangebot ausdünnen.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Dort wird er für die Gemeinden in Oberbilk, Eller und Friedrichsstadt zuständig sein.

Einen Nachfolger für ihn wird es im Seelsorgebezirk Neuss-West/Korschenbroich nicht geben. Nicht weil die Gemeinde nicht will, sondern weil es keinen gibt. Es gebe generell wenig Priesternachwuchs in der katholischen Kirche, davon seien alle Gemeinden betroffen, sagt Michael Tewes, der leitende Pfarrer. Der Abschied des Kaplans und die Lücke, die er hinterlässt, zieht schmerzliche Konsequenzen nach sich. Denn Pfarrgemeinderat Pastoralteam müssen die Zahl der Gottesdienste dem kleiner gewordenen Seelsorgeteam anpassen. Dazu wurde eine neue Gottesdienstordnung verabschiedet und in den Ortsausschüssen aller vier Gemeinden besprochen wurde.

Mit Beginn der Sommerferien am 13. Juli gilt sie und betrifft die ganze Pfarreiengemeinschaft, also die Gemeinden St. Elisabeth und Hubertus (Reuschenberg), St. Martinus (Holzheim), St. Pankratius (Glehn) und St. Stephanus (Grefrath). Nach der wird in jeder Gemeinde nur noch ein Gottesdienst am Wochenende und ein weiterer an einem Werktag angeboten. Hinzu kommen  noch Schulgottesdienste kommen. Bis jetzt konnte in jeder Gemeinde am Wochenende noch zweimal die Messe gelesen werden. Auch Tewes findet es schade, dass die Gottesdienste so reduziert werden mussten.

Die neue Gottesdienstordnung gilt zunächst für ein Jahr, danach werde sie überprüft. Eventuell, so erklärt Tewes, müssen neue Entwicklungen berücksichtigt werden. Für den Fall, dass ein Priester krankheits- oder urlaubsbedingt ausfällt, wird es „an den davon betroffenen Wochenenden lediglich drei Heilige Messen im Pfarrverband geben können, sagt Tewes, Die vierte wird durch eine Wortgottesfeier ersetzt werden – ohne Eucharistiefeier und Geistlichen. Tauf- oder Hochzeitsgottesdienste und Gottesdienste aus Anlass verschiedener Jubiläen soll es weiterhin nach Vereinbarung geben.

(köf)
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