Neuss Sebastianer feiern Patronatstag

Neuss · Nach dem bunten Programm des "Further Abend" ging es beim Patronatstag auf der Furth auch um echte Probleme. Für die sorgt auch das Rauchverbot.

 Der Freundeskreis St. Cornelius aus Erfttal gehörte zu den gefeierten Gruppen beim Further Abend. Gestern galt der Applaus eher den Jubilaren.

Der Freundeskreis St. Cornelius aus Erfttal gehörte zu den gefeierten Gruppen beim Further Abend. Gestern galt der Applaus eher den Jubilaren.

Foto: woi

Mit ihrem Patronatstag die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Furth gestern das Schützenjahr 2013 eröffnet. Am Vorabend gab es im Zelt beim Further Abend ein Programm "Von Furthern für Further". Da fiel es schwer, schon am nächsten Morgen wieder fit zu sein, für die Messe mit Präses Hans-Günther Korr in der St. Josef-Kirche.

Im Festzelt eröffnete Präsident Rolf Stein das Titularfest mit einer launigen Rede. Stein blickte auf das vergangene Jahr zurück, in dem die Bruderschaft den 80. Jahrestag ihrer Gründung feierte. Für die Zukunft kündigte er eine Erweiterung der Fackelbauhalle und einen Schießstand an. Außerdem ging er auf das Nichtraucherschutzgesetz ein. "Das in NRW ab dem 1. Mai im Festzelt nicht mehr geraucht werden darf, treibt auch mich als Nichtraucher zum Unverständnis", sagte Stein unter regem Beifall. Die Umsetzung bringe erhebliche wirtschaftliche Risiken für das Schützenfest. Deshalb, rief er den Schützen zu, müsse man "mit Schwung und Elan das Brauchtum pflegen und füreinander und unsere Mitmenschen da sein".

Den anschließenden Festvortrag hielt dieses Jahr Albert Richter, Präsident des Deutschen Schaustellerverbandes. Gleich zu Beginn betonte Richter die lange Tradition der Kirmes in Deutschland. Seit über 1200 Jahren gebe es die Kirmes — ursprünglich eine Verkürzung von Kirch-Messe. Auch deshalb sei sein Verband der "weltgrößte Schaustellerverband". Neben Schützen- und Volksfesten stünden auch Weihnachtsmärkte auf dem Programm. Gerade die seien neuerdings ein "echter Exportschlager". So gebe es in London und in Chicago seit einiger Zeit sehr erfolgreiche Weihnachtsmärkte. Auch Richter kritisierte das Rauchverbot und die Gema, die er eine "Monopolgesellschaft mit Lizenz zum Gelddrucken" nannte. Beides gefährde den wirtschaftlichen Erfolg von Schützenfesten. "Wir haben in Deutschland über 170 Millionen Besucher", sagte Richter. An die Politik gewandt fügte er hinzu: "Pro Besucher geht etwa ein Euro an Gewerbesteuer in die Stadtkasse." Auch deshalb lohne es sich, das "Kulturgut Kirmes" zu erhalten, schloss Richter.

Traditionell werden die Jubilarehrungen und die Vergabe der Schießpreise auf der Furth schon am Patronatstag vorgenommen. So wurden Hans-Willi Wenke und Herbert Schmitz von den "Scheibenschützen 1932" für 65 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Außerdem konnte sich das Jägerkorps über gleich drei Pokale freuen: Den Fritz-Beek-, den Josef-Selders- und den Leo-Wenke-Pokal. Die Scheibenschützen1932 erhielten den Heinz-Schmitz-, den Heinrich-Scheulen- und den Johann-Ringl-Pokal. Erstmals vergeben wurde der Korpsschießmeister-Pokal. Er ging an die Weißenberger Scheibenschützen.

(jahu)
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