Neuss Schwager gesteht Mord an 86-jähriger Geliebten

Neuss · Der Mord an der 86-jährigen Maria K. ist geklärt: Ihr Schwager hat gestanden, sie getötet zu haben. Die beiden hatten eine geheime Affäre.

 Nach dem Mord an der Seniorin ermittelte die Polizei in der "Mordkommission Reuschenberg".

Nach dem Mord an der Seniorin ermittelte die Polizei in der "Mordkommission Reuschenberg".

Foto: woi

Polizei und Staatsanwaltschaft haben den Mord an der 86-jährigen Maria K. aus Reuschenberg aufgeklärt: Die Rentnerin ist laut Ermittlungen Mitte Oktober von ihrem Schwager in ihrem Haus auf der Birkenstraße getötet worden. Der 77-Jährige hat inzwischen ein Geständnis abgelegt.

 Nach dem Mord an der Seniorin ermittelte die Polizei in der "Mordkommission Reuschenberg".

Nach dem Mord an der Seniorin ermittelte die Polizei in der "Mordkommission Reuschenberg".

Foto: woi

Das Motiv ist ungewöhnlich: Täter und Opfer hatten vor zwei Jahren eine sexuelle Affäre begonnen. Als jetzt alles aufzufliegen drohte, geriet ihr Schwager in Bedrängnis, der Mord geschah. "Wegen des hohen Alters der Beteiligten haben wir es hier durchaus mit einem sehr ungewöhnlichen Fall zu tun", sagt Chefermittler Volker Elsner. Knapp zwei Monate lang hatten er und seine Kollegen in der Mordkommission Reuschenberg ermittelt. Schnell war ihnen klar, dass es sich beim Täter wohl nicht um den "großen Unbekannten" handelt. "Entscheidend war für uns die Spurenanalyse durch das Landeskriminalamt", sagt Staatsanwalt Christoph Kumpa. Die Analyse hatte ergeben, dass der Schwager von Maria K. "tatrelevante Spuren" an der Leiche hinterlassen hätte. Das heißt: Wegen der gefunden Hautpartikel an der Leiche mussten die Ermittler davon ausgehen, dass der 77-Jährige das 86-jährige Opfer wohl erstickt hat. "Wir haben ihn deshalb in mehreren Vernehmungen immer wieder mit unseren Erkenntnissen konfrontiert", so Chefermittler Volker Elsner, "am Mittwoch hat er dann alles gestanden."

 Ermittler Volker Elsner und Staatsanwalt Christoph Kumpa.

Ermittler Volker Elsner und Staatsanwalt Christoph Kumpa.

Foto: woi

Auch zum Motiv hat sich der Rentner geäußert. Mehrfach habe sein späteres Opfer vor der Tat damit gedroht, den Verwandten von der sexuellen Beziehung zu erzählen und damit sein "Fremdgehen" auffliegen zu lassen. "Daraufhin hat er sich entschlossen, das Opfer umzubringen", sagt Staatsanwalt Kumpa. Am Tattag Mitte Oktober sei der Mann deshalb fest entschlossen zum Haus auf der Birkenstraße gegangen. Dort habe es noch einen kurzen Streit gegeben, dann habe er Maria K. getötet. "Wir gehen davon aus, dass er zunächst mit einem stumpfen Gegenstand auf sie einschlug, dann hat er sie erstickt." Der Rentner habe auch gestanden, womit er seine Schwägerin geschlagen hat. "Wir wollen dazu keine näheren Angaben machen", sagt Ermittler Elsner. Klar sei jedoch, dass er das Tatwerkzeug zwischen Reuschenberg und Weckhoven in die Erft geworfen hat." Gestern wurde der Erftabschnitt dort deshalb von Tauchern durchsucht, allerdings ohne Erfolg.

Der Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen lautet auf "Mord aus niedrigen Beweggründen". "Der Mann hat die Tat begangen, um sein Fremdgehen nicht auffliegen zu lassen", sagt Staatsanwalt Kumpa. Der 77-Jährige sei geistig und körperlich absolut rüstig. Im Falle eines Verfahrens muss er mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe rechnen.

(NGZ)
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