Neuss Schulprojekt "Pro Vier" will Arbeit fortsetzen

Neuss · Das Projekt "Pro Vier" hat das Ziel, die Kooperation zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen zu stärken, die Zusammenarbeit mit den Eltern zu fördern und Beratungsangebote für diese leichter zugänglich zu machen.

Nun ist die dreijährige Projektphase beendet —das Konzept wird aber als Netzwerk "Pro Vier" weitergeführt.

"Es hat sich herausgestellt, dass das Projekt sehr erfolgreich war", berichtet Monika Wüsthoff vom Jugendamt, Koordinatorin des Projekts. Es sei gelungen, mit speziellen Angeboten die Eltern zu erreichen sowie Kitas und Grundschulen an einen Tisch zu bringen. "Eines unserer Ziele war es, den Übergang zwischen Kindergarten und Grundschule zu verbessern", beschreibt Eva Isenrath, Leiterin der integrativen Kindertagesstätte Pusteblume, die Erwartungen an das Pro Vier-Projekt.

"Es sollte kein Bruch mehr entstehen, wenn die Kinder die Schule wechseln." Darüber, dass dieses Vorhaben geglückt ist, sind sich alle Teilnehmer einig. Beispielsweise wurden Hospitationen in den Grundschulen angeboten. Ein wichtiger Punkt war der Einsatz von Schulsozialarbeitern oder einer Psychologin, die sowohl an den Grundschulen als auch an den Kitas agieren und eine Art Brückenfunktion einnehmen. "Die Eltern und Kinder kennen diese Ansprechpartner dann schon", meint Sylvia Decker, Schulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule "Die Brücke".

"Die vertrauten Gesichter erleichtern die Übergangsphase." Auch das Ziel, den Kontakt zu den Eltern zu verbessern, wird als geglückt verbucht. Ein gutes Beispiel dafür ist das "Rucksack-Projekt". Dabei werden Mütter mit Migrationshintergrund als Multiplikatoren ausgebildet. Diese leiten dann Gruppen, in denen sie anderen Müttern beibringen, wie sie ihrem Kind das Sprachenlernen erleichtern. In sogenannten "Eltern-Cafés" kommen die Eltern untereinander ins Gespräch und haben eine Plattform, die dem Austausch mit Erziehern oder Lehrern dienen kann.

Derzeit ist das Netzwerk "Pro Vier" in den Stadtteilen Weckhoven, Derikum, Erfttal und Nordstadt tätig. Orte, in denen die Situation für Kinder und Eltern am schwierigsten erscheint. Eine Ausdehnung ist wahrscheinlich. "Das, was wir bisher erreicht haben, war ein langer Prozess", sagt Sylvia Decker. Nächste Woche treffen sich die Beteiligten, um über neue Ziele und Angebote zu entscheiden.

(NGZ/rl)
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