Stadtelternrat in Neuss Ein Katalog für bessere Schulen

Neuss · Der Stadtelternrat hat sich mit einem Schreiben an Verwaltung und Politik gewandt. Gefordert werden mehr Anstrengungen zur Digitalisierung der Schulen, Verbesserungen in der OGS-Betreuung und des Kursangebotes.

 Stefan Gollnick (erster Stellvertreter) und der Vorsitzende Dirk Jansen (r.) engagieren sich im Stadtelternrat.

Stefan Gollnick (erster Stellvertreter) und der Vorsitzende Dirk Jansen (r.) engagieren sich im Stadtelternrat.

Foto: Andreas Woitschützke

Der Stadtelternrat hat sich mit einem Forderungskatalog an Politik und Verwaltung gewendet. Gedacht ist er als eine Art erster Aufschlag. „Unser Ziel ist ein offener Dialog“, betont Stefan Gollnick, stellvertretender Vorsitzender des Stadtelternrats. Auf Sicht soll der Forderungskatalog noch etwas Feinschliff bekommen. Er basiert auf dem, was im Juni bei der Delegiertenversammlung, an der Vertreter von 18 Schulen aller Schulformen aus Neuss teilgenommen haben, erarbeitet wurde und macht klar, woran aus Elternsicht der Schuh in Neuss drückt. Und das steht drin:

Digitalisierung Die Infrastruktur bereitet den Eltern noch Sorge. Ziel ist die optimale Versorgung aller Schulen bis Ende 2020 mit Glasfaseranschlüssen. „Dazu gehören ausreichende WLAN-Access-Points zur vollständigen Abdeckung des Schulgeländes sowie die Bereitstellung der technischen Geräte, zum Beispiel Router, Repeater, Netzwerkkabel, Server etc. durch den Schultäger“, schreibt der Stadtelternrat in seinem Forderungskatalog.

Medienausstattung Der Stadtelternrat lehnt die Nutzung privater Endgeräte im Unterricht ab und präferiert die Lösung durch die Bereitstellung der Geräte durch den Schultäger. Zudem machen sich die Eltern für die Weiterbildung des Lehrpersonals stark. Sie sei „ein wichtiger Erfolgsgarant zum Gelingen der Digitalisierung der Schulen in Neuss“. Zu beachten ist, dass es sich bei dieser Forderung um schulinterne Angelegenheiten handelt. Adressat sind folglich vor allem die Schulleitungen, da diese auch für den Medienplan ihrer Schule verantwortlich zeichnen. Dies gilt auch für einige weitere Forderungen des Stadtelternrats.

Weitere Punkte Der Stadtelternrat spricht sich für eine Verbesserung der Zusammenarbeit weiterführender Schulen aus, insbesondere mit Blick auf das Kursangebot. Dabei sehen die Eltern Verbesserungsbedarf. In den Grundschulen müsse zudem eine Übernahme der Kosten für zum Beispiel Kopier- und Unterrichtsmaterialien gewährleistet sein. „Hier müssen Eltern aktuell selber Geld bereitstellen“, heißt es im Schreiben. Eine zentrale Forderung ist zudem die garantierte Bereitstellung von OGS-Plätzen nach Elternbedarf. Das soll berufstätige Eltern entlasten. Außerdem gewünscht: eine ausreichende Ferienbetreuung für arbeitende Eltern. Und bei den baulichen Maßnahmen an Schulen wünschen sich die Eltern mehr Transparenz. Es gelte schließlich, bauliche Missstände an vielen Schulen zu beseitigen.

Austausch Mit dem Forderungskatalog soll im Wesentlichen ein tieferegehender Austausch zwischen Eltern, Verwaltung, Politik und Schulen angestoßen werden. Zumal einige Themen – OGS-Verbesserung, Digitalisierung, bauliche Maßnahmen – bereits ein laufender Prozess sind. Der Stadtelternrat plant jedoch auch, die Bezirksregierung zu kontaktieren, um die Lehrersituation und Ausfallzeiten an Neusser Schulen zu thematisieren.

Das sagt die Politik Die CDU begrüßt den Forderungskatalog und betont, an der Seite der Eltern zu stehen. Auch die SPD hat sich bereits positiv geäußert. Nach Informationen unserer Redaktion soll zudem ein Gespräch mit dem Stadtelternrat terminiert werden, an dem Vertreter aus Verwaltung und Politik teilnehmen.

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