Jugend forscht Erfolgreiche Nachwuchswissenschaftler aus Neuss

Neuss · Ralf Wimmer, Patenbeauftragter des niederrheinischen Wettbewerbs, lobt die Leistung, Kreativität und das Engagement der jungen Forscher und spricht von einer tollen Beteiligung aus dem Rhein-Kreis.

Wenn es um Nachwuchsforscher geht, steht der Rhein-Kreis Neuss richtig stark da. Insgesamt 77 Teilnehmer mit 39 Projekten aus den kreisangehörigen Kommunen haben am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ am Niederrhein teilgenommen. Damit stellte der Kreis den größten Anteil. Das diesjährige Motto des Regionalwettbewerbs: „Lass Zukunft da“. Schüler bis 14 Jahre traten beim Wettbewerb in der Sparte „Schüler experimentieren“ an, die älteren bis 21 Jahre in der Sparte „Jugend forscht“. Stark abgeschnitten haben zum Beispiel die Forscherinnen vom Erzbischöflichen Gymnasium Marienberg in Neuss, das gleich sieben Gruppen ins Rennen Biologie, Chemie, Physik und Arbeitswelt schickte.

In dem Projekt „Hüpf’ mal auf die Waage, Erde“ ging es darum, mit Hilfe einer Gravitationswaage, wie diese erstmals 1798 von Henry Cavendish entwickelt worden ist, die Masse der Erde zu bestimmen. Dazu bauten die Achtklässlerinnen Hai Xin Ni (13) und Fanny Braun (13) mit viel Sachverstand eine Gravitationswaage, um die Gravitationskonstante zu messen, mit der dann die Masse der Erde berechnet werden kann. Die Messungen wurden mit einer Kamera festgehalten und in einem Computerprogramm ausgewertet. Für ihren Forschergeist und Sachverstand erhielten die Jungforscherinnen einen ersten Preis in Physik und treten nun Mitte Mai beim Landeswettbewerb „Schüler experimentieren” in Essen an. Zum zweiten Mal dabei und mit einem dritten Platz belohnt wurde Luisa Zimmermann aus der Jahrgangsstufe 6, die jüngste im Marienberg-Team. Mit dem Thema „Schwimmen wir bald alle in Säure? Wie (über)leben Muscheln im Jahr 2100?“ überzeugte sie die Jury. Luisa Zimmermann setzte dabei unterschiedliche Muschelschalen einem pH-Wert von 7,5 aus, da dieser Wert der prognostizierte Wert der Meere im Jahr 2100 sein soll. Da der pH-Wert der Meere gemäß allgemeinen Prognosen von 8,1 auf 7,5 sinken soll, kann man von einer Versauerung sprechen. Luisa untersuchte, welche Auswirkungen Wasser mit einem derartigen pH-Wert in Kombination mit einer parallel erfolgenden Erwärmung auf die Muscheln haben würde.

Begleitet wurden die jungen Forscherinnen von den Fachlehrerinnen Claudia Kauerz und Dorothee Wedekind. Ebenfalls stark abgeschnitten haben junge Forscher vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Neuss. Marie Schäfer (15) und Eric Mäurer (14) holten einen dritten Platz. Ihr Forschermotto: „Kreide der Zukunft – was steckt in ihr?“. Und mit seinem Experiment „Unglaublich, aber wahr: Er funktioniert! Der Fallschirm von Leonardo da Vinci von 1485“ holte Jonathan Herbst (10) vom Quirinus-Gymnasium einen dritten Platz in der Kategorie Physik. Ralf Wimmer (Unternehmerschaft Niederrhein), der Patenbeauftragte des niederrheinischen Wettbewerbs, lobt die Leistung, Kreativität und das Engagement der jungen Forscher und spricht von einer „insgesamt tollen Beteiligung aus dem Rhein-Kreis Neuss“. Am stärksten vertreten war das Norbert-Gymnasium in Knechtsteden, das mit 25 Arbeiten die meisten Arbeiten unter allen teilnehmenden Schulen stellte. Insgesamt wurden 142 zugelassene Projektarbeiten von 42 Juroren geprüft und 86 Preise vergeben, darunter 22 an die jeweiligen Regionalsieger. Die Siegerehrung, die online gezeigt wurde, verfolgten rund 900 Zuschauer. „Es ist schön, dass wir trotz Pandemie gegenüber den Vorjahren kaum Einbrüche zu verzeichnen hatten“, erklärt Ralf Wimmer. Im Vorjahr musste der Wettbewerb corona-bedingt abgebrochen werden. Dank der virtuellen Möglichkeiten war dies nun anders.

Seit 1996 haben unterm Strich rund 8000 Jungforscher am Niederrhein mehr als 4000 Arbeiten zu technischen und naturwissenschaftlichen Themen eingereicht. Die beliebtesten Fächer waren auch in diesem Jahr Biologie und Chemie. „Wir dürfen hier mit Fug und Recht vom größten Regionalwettbewerb von ,Jugend forscht’ bundesweit sprechen“, betont Wettbewerbsleiter Thomas Zöllner. Insgesamt machten 33 Schulen mit. abu

(NGZ)
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