Kirmes auf der Neusser Furth Röskes drehen für die Königsresidenz
Neuss · Die Further Schützen rüsten sich für ihr Heimatfest. Mit dem Oberstehrenabend und einer weiteren Generalversammlung morgen sind die Vorbereitungen fast abgeschlossen. Das gilt auch für das "Königshaus".
Morgen Abend heißt auf der Furth das Kommando wieder "Obesch no Hus". Denn die Further St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft feiert Oberstehrenabend - und ihren Regimentschef Heiner Ringes. Es ist ein letztes großes Treffen der Schützenfamilie vor dem 152. Heimatfest, das traditionell am Pfingstwochenende gefeiert wird. Doch wer genau hinsieht, der sieht an vielen Stellen: Die Furth rüstet sich für festliche Tage.
Die schützenkönigliche Familie nimmt sich davon nicht aus. Im Gegenteil. Sie war in voller Mannstärke dabei, als es am Wochenende in der Gaststätte Lebioda "Antreten zum Röskes drehen" hieß. Diese Papierblümchen werden benötigt, um die Residenz zu schmücken, die Schützenkönig Christoph I. (Golasch) vor der Gaststätte an der Geulenstraße einrichten wird.
Begleitet wurde der 42-Jährige von Ehefrau und Königin Anne sowie den beiden Töchtern Victoria und Carlotta. "Unbeschreiblich groß war ihre Freude über so viel Herzlichkeit und Freundschaft, die ihnen an diesem Tag entgegengebracht wurde", berichtet Thomas Loebelt, Sprecher der Bruderschaft. Von 11 Uhr bis in den späten Nachmittag wurde intensiv gearbeitet, damit die Königsresidenz zum großen Fest auch in aller Pracht erstrahlen kann.
Christoph Golasch, seit 2009 im Further Reitercorps aktiv, war vor zwei Wochen an der Vogelstange mit dem 20. Schuss erfolgreich. Der amtierende Hohe Reitersieger, der seit zwei Jahren im Komitee mitarbeitet, war in diesem Jahr einziger Bewerber für die Königswürde.
Als er ans Gewehr trat, stand schon Tobias Lütkecosman als neuer Schülerprinz fest. Der Zwölfjährige, der bei den Weissenberger Scheibenschützen aktiv ist und dort vor zwei Jahren schon Tellschützenkönig wurde, war mit dem 90. Schuss erfolgreich.
Der Bruderschaftsprinz wurde auf dem großen Schießstand ermittelt. Dieser Titel ging mit dem 77. Schuss an Felix Klann (21) von den Scheibenschützen 1932.
Bevor die Pfänder des Königsvogels vergeben wurden, startete das Schießen der ehemaligen Schützenkönige, das nach fünf Durchgängen Hubertusmajor Wilfried Moosbauer für sich entschied. Die Pfänder selbst gingen an Tom Schneider (Kopf) vom Jägerzug "Waldeslust" den Kopf des Vogels, Siegfried Kirchhoff (rechter Flügel) vom Grenadierzug "Der letzte Versuch", Fabian Ensmann (linker Flügel) vom Jägerzug "Nordstädter Jungens" und Stephan Nilgen (Schweif) vom Jägerzug "Edelweiß".
So viele Schießentscheidungen auch schon gefallen sind - einige stehen noch aus. Vor dem morgigen Oberstehrenabend tritt zum Beispiel das Further Jägerkorps bereits um 14.30 Uhr auf dem Parkplatz des Restaurant "Neu Shanghai" an und marschiert zum Schießstand vor dem Further Schützenzelt, wo das Korps seine Repräsentanten ermittelt. Dort beginnt dann zunächst das Schießen um den Titel eines Jungjägerkönigs, bevor - nach weiteren Wettbewerben - der neue Korpskönig ermittelt wird.
Am Abend selbst gibt Schießmeister Rainer Göttges im Festzelt schließlich die Ergebnisse und Sieger der Schießwettbewerbe bekannt, bevor es heißt: "Obesch no Hus".
