Neuss Schüler-Workshops zum Shakespeare-Festival

Neuss · Spiel und Spaß mit Shakespeare – das mag für manchen Schüler, der sich im Unterricht durch die Werke des Dichters gequält hat, unvorstellbar sein. Dann war er aber noch nie in einem Workshop des Programms Globe Education im Rahmen des Shakespeare-Festivals (17. Juni bis 16. Juli).

 Shakespeare Workshop im Kulturkeller mit Schauspieler, Regisseur und Autor Stephen Jameson (r.).

Shakespeare Workshop im Kulturkeller mit Schauspieler, Regisseur und Autor Stephen Jameson (r.).

Foto: A. Woitschützke

Spiel und Spaß mit Shakespeare — das mag für manchen Schüler, der sich im Unterricht durch die Werke des Dichters gequält hat, unvorstellbar sein. Dann war er aber noch nie in einem Workshop des Programms Globe Education im Rahmen des Shakespeare-Festivals (17. Juni bis 16. Juli).

Dabei haben schon etliche Klassen die Workshops durchlaufen, und "wir haben inzwischen schon einen festen Stamm an Schulen, die sich jedes Jahr anmelden", sagt Produktionsleiter Andreas Giesen. Allerdings nutzen Neusser Schulen das Angebot vor der Haustür seltener — stattdessen gibt es Anmeldungen aus Oberhausen, Gelsenkirchen, Köln oder Hattingen.

Giesen ist stolz darauf, für die Workshops schon seit Jahren die Besten unter den Shakespeare-Kennern zu verpflichten. Wie Stephen Jameson. Der Schauspieler, Regisseur und Autor ist auch Lehrer, hat lange an der Londoner Academy für Music and Dramatic (Lamda) unterrichtet und begeisterte jetzt beim Spring-Workshop im Vorfeld des Festivals rund 80 Schüler des Jahrgangs 12. Die hatten sich den Abi-Stoff "Much Ado about Nothing" (Viel Lärm um nichts) ausgesucht und spielten eine Szene vor dem Traualter.

Jameson wie Vanessa Schormann und Arne Pohlmeier, die beim Festival mit Schülern und Lehrern arbeiten, versteht sich als Erzähler: "Wir wollen die Geschichten lebendig machen", sagt er, "die Sprache und Technik Shakespeares — das sollen ruhig die Lehrer in den Schulen machen", sagt der Engländer, der im Globe schon "Hamlet", "Merry Wives of Windsor" und "Titus Andronicus" gezeigt hat. Nichts liegt ihm ferner, als aus dem Dichter einen Heiligen der Dramenkultur zu machen: "Es geht nur darum, zu zeigen, dass eine gute Geschichte, egal, wie alt sie ist, immer eine gute Geschichte ist." Während des Festivals werden 14 Workshops für Schüler angeboten: Unterrichtssprache ist deutsch, die Szenen werden in englischer Originalsprache gelesen und gespielt. Den Kostenbeitrag hat das Festivalteam bei zehn Euro pro Teilnehmer halten können. Auch Lehrer können sich fortbilden lassen. Die Kosten betragen 55 Euro pro Teilnehmer.

(NGZ/rai)
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