Neuss Schüler machen Theater

Neuss · Mit acht Produktionen bietet die 29. Neusser Schülertheaterwoche im RLT vom 13. bis 18. Mai ein Spektrum von eigenen Kreationen bis zu Klassikern. Insgesamt war die Resonanz etwas geringer als in den Vorjahren.

 Der Jugendclub "Bühnenstürmer" des RLT läutet die Schülertheaterwoche einen Tag vor der offiziellen Eröffnung mit einer Premiere ein.

Der Jugendclub "Bühnenstürmer" des RLT läutet die Schülertheaterwoche einen Tag vor der offiziellen Eröffnung mit einer Premiere ein.

Foto: RLT

Die erste Anfrage kam aus Geldern. Aus Geldern? Für die Neusser Schülertheaterwoche im RLT? "Ja", sagt Stefanie Schnitzler lachend, "mich hat das auch gewundert." Aber die Schülertruppe vom Niederrhein konnte die Theaterpädagogin des RLT davon überzeugen, wie wichtig ihr der Auftritt mit ihrem selbstentwickelten Stück "Jonestown — War Jesus Sozialist?" ist. So dass sie nun dabei ist, wenn es vom 13. bis 18 Mai im Studio "Bühne frei" für die 29. Schülertheaterwoche heißt.

Glück haben die Gelderaner gehabt, denn tatsächlich ist eingetreten, was ihnen Schnitzler als einzige Möglichkeit in Aussicht gestellt hat: "Wenn ich Platz habe, könnt ihr kommen." Und Platz gab es im Spielplan der Woche, denn die Resonanz unter Neusser Schulen war geringer als in Vorjahren. Die Arbeit mit dem doppelten Abiturjahrgang sei ein Grund dafür, warum es an den Schulen weniger Theatergruppen gebe, sagt Schnitzler, die rund 400 Lehrer angeschrieben hatte.

Zwar existierten viele Projekte im Rahmen der Aktion "Kultur und Schule", "aber da hat man vielleicht Bedenken, sich für die Theaterwoche anzumelden". Überflüssigerweise natürlich, denn Schnitzler sieht die Grenzen für die Teilnahme nicht so eng. Hinzu komme allerdings, dass der Termin in der Himmelfahrtswoche für viele Schulen auch genau in der Zeit der Abschlussklausuren liege. "Im nächsten Jahr", so verspricht sie, "wird die Woche im Juni stattfinden."

Jahrgangsübergreifend

So kamen für die acht Tage acht Produktionen zusammen, die von Kindern und Jugendlichen im Alter von neun bis 18 Jahren gezeigt werden. Den Auftakt bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnung gestalten jene, die sich außerhalb der Schulmauern und unter professioneller Begleitung zu "Bühnenstürmern" entwickeln — im Jugendclub gleichen Namens am RLT, der mit "Ganze Tage — ganze Nächte" von Xavier Durringer den Startschuss gibt.

Danach folgt das Mädchengymnasium Marienberg, das sich zur Freude von Stefanie Schnitzler mit "Bernarda Albas Haus" von Garcia Lorca für ein reines Frauenstück entschieden hat. Klassenübergreifend hat die Geschwister-Scholl-Schule das Stück "Martin Luther King kämpft für Gerechtigkeit" einstudiert. Auch der "Sommernachstraum" des Georg-Büchner-Gymnasium aus Kaarst ist ein jahrgangsübergreifendes Projekt — bis hin zu Ehemaligen. Eine "Gewitternacht" durchleben die Kinder der Leoschule auf der Bühne, und vom "Nichts — was im Leben wichtig ist" erzählen die Schüler des Humboldt-Gymnasium. Die Frage "Schweigen ist Gold"? will eine Mädchentruppe vom Geschwister-Scholl-Haus beantworten.

Das Jugendzentrum ist vielleicht auch nicht der klassische Teilnehmer der Schülertheaterwoche, aber Stefanie Schnitzler sieht das ohnehin locker: "Es muss nicht immer eine zu einer Schule zugehörige Gruppe sein." Gerne sieht sie auch Kindergartenkinder auf der Bühne.

(NGZ/rl)
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