Neuss Schüler in der Rolle von UN-Diplomaten

Neuss · Die erste Teilnahme an einer englischsprachigen UN-Simulation für Schüler brachte dem Marie-Curie-Gymnasium zwei Preise ein. Schulleiterin Emmy Tressel versteht das Projekt als Teil der Begabtenförderung.

 Reden halten im Plenum, die Position Mitgliedsstaates vertreten, abstimmen über Anträge - so schlüpften die Schüler in die Rolle von UN-Diplomaten bei der Simulation in Schloss Neersen.

Reden halten im Plenum, die Position Mitgliedsstaates vertreten, abstimmen über Anträge - so schlüpften die Schüler in die Rolle von UN-Diplomaten bei der Simulation in Schloss Neersen.

Foto: NN

Freude im Marie-Curie-Gymnasium: Gleich zwei Preise für den besten Junior-Sprecher bei einer englischsprachigen Simulation von UN-Debatten für Schüler gingen an die Schule im Neusser Norden, die seit einigen Jahren ein zweisprachiges Abitur anbietet - und das bei der ersten Teilnahme an diesem Planspiel. Dabei waren die neun jungen Neusser ausschließlich in zwei Komitees vertreten und stellten mit Franziska Halbhuber und Charlotte Reinle gleich in beiden Gruppen den besten Nachwuchs-Redner. Für Emmy Tressel, Direktorin des MCG, ist der Erfolg eine Bestätigung des bilingualen Konzeptes ihrer Schule. Sie schätze das Projekt und finde die Teilnahme im Rahmen der Begabtenförderung sehr sinnvoll, sagt die Schulleiterin und zollt den Zehntklässlern sowie ihrer Lehrerin Tina Gungler Respekt für ihre Engagement, denn "in die Vorbereitungen ist viel Freizeit reingeflossen", wie sie betont.

Am vergangenen Wochenende stellten sich rund 120 Schüler von zwölf Gymnasien zwischen Sankt Augustin und Krefeld, Schwalmtal und Solingen der Konkurrenz in Schloss Neersen. Dort diskutierten sie wie beim großen Vorbild, der Generalversammlung der Vereinten Nationen, in Ausschüssen und Komitees über die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus und die Bekämpfung der Seuche Ebola. Dass diesmal auch eine Abordnung des Marie-Curie-Gymnasiums darunter war, lag an Christian Heinzel. Der 15-Jährige war zufällig auf das Projekt aufmerksam geworden, nahm an einer Parlaments-Simulation teil und berichtete anschließend davon begeistert Mitschülern und Lehrerin im "Cultural Studies Course", einem Pflichtkursus bei der Vorbereitung auf das bilinguale Abitur. "Besonders bemerkenswert finde ich, dass der Vorschlag von Schülerseite kam und die Teilnahme nicht auf eine Anregung seitens der Lehrer zurückging", sag Lehrerin Tina Gungler, die sich seit September intensiv mit der Modell-Konferenz auseinandersetzte und die Zehntklässler natürlich auch zur Veranstaltung im Neersener Rathaus begleitete. "Es war interessant zu beobachten, wie sich unsere Schüler im Laufe des Tages immer mehr zugetraut haben, sicherer und selbstbewusster wurden."

 Reden halten im Plenum, die Position Mitgliedsstaates vertreten, abstimmen über Anträge - so schlüpften die Schüler in die Rolle von UN-Diplomaten bei der Simulation in Schloss Neersen.

Reden halten im Plenum, die Position Mitgliedsstaates vertreten, abstimmen über Anträge - so schlüpften die Schüler in die Rolle von UN-Diplomaten bei der Simulation in Schloss Neersen.

Foto: NN
 Reden halten im Plenum, die Position Mitgliedsstaates vertreten, abstimmen über Anträge - so schlüpften die Schüler in die Rolle von UN-Diplomaten bei der Simulation in Schloss Neersen.

Reden halten im Plenum, die Position Mitgliedsstaates vertreten, abstimmen über Anträge - so schlüpften die Schüler in die Rolle von UN-Diplomaten bei der Simulation in Schloss Neersen.

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Hemd und Krawatte für die Herren, Business-Kleidung mit Rock oder Hose und Blazer für die Damen - für die meisten der 14- bis 17-Jährigen eine ungewohnte Aufmachung. "Aber es half, sich in die Rolle des Delegierten oder Diplomaten einzufühlen", bestätigte Franziska Halbhuber. Denn im Rollenspiel vertraten die jungen Leute die Position etwa eines Delegierten aus Estland oder den Niederlanden. "Bei relativ vertrauten europäischen Ländern war das noch einfach", findet Sarah Tillert, "schwieriger war es für jene, die beispielsweise ein zentralafrikanisches Land vertreten mussten." Auch die Rede in englischer Sprache war für die Neusser Jugendlichen nicht das Problem. Eine besonders ehrenvolle Aufgabe wurde übrigens Christian Heinzel übertragen: Im Komitee für Abrüstung und Internationale Sicherheit übernahm er den Vorsitz. Christian und seine Mitschüler haben auch schon das nächste Ziel ins Auge gefasst: Im Herbst findet eine internationale Schüler-Debatte in Paris statt.

(NGZ)
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