Lokalhistorie in Neuss Eine digitale Schnitzeljagd durch Grimlinghausen

Neuss · Historisch interessierte Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums und der Pestalozzi-Grundschule haben gemeinsam einen digitalen Stadtteilführer entwickelt. Die Schnitzeljagd durch Grimlinghausen ist mit Hilfe eines Smartphones und der App „Biparcours“ möglich.

Die Schüler am Marie-Curie-Gymnasium haben in der Jahrgangsstufe Q1 die Möglichkeit, einen Projektkursus Geschichte zu belegen. Ziel dieses Kurses ist es, in diesem Rahmen ein lokalhistorisches Thema zu erforschen. Das geht in der Regel von den Schülern aus. In diesem Jahr kristallisierte sich schnell der Rhein als Oberthema heraus. „Die Schüler wollten herausfinden, welche Auswirkungen – positiv wie negativ – der Fluss über die Jahrhunderte hinweg auf die Stadt hatte”, sagt der verantwortliche Lehrer Michael Schmitt. Die Wahl fiel auf den Stadtteil Grimlinghausen.

Schnell kam die Idee auf, mit der ortsansässigen Pestalozzi-Grundschule zu kooperieren. Durch das gemeinsame Arbeiten konnten die älteren Schüler ihre Sozialkompetenz schulen, sagt Schmitt. Justus Kahlki ist Schülersprecher am Marie-Curie-Gymnasium. „Anfangs war es etwas ungewohnt, aber mit der Zeit hat die Arbeit mit den Grundschülern richtig Spaß gemacht. Durch ihre Fragen und Ideen haben sie eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge eingebracht”, sagt der 17-Jährige.

Ein Mal in der Woche traf sich der Projektkursus Geschichte, mal im Klassenraum, mal im Stadtarchiv zur Recherche, mal an der Grundschule mit den Jüngeren zusammen zum gemeinsamen Austausch. Der Rundgang durch Grimlinghausen nahm schnell Formen an. „Wir haben zu der Papierfabrik geforscht, die es lange im Ort gab, zum großen Hochwasser 1919/1920 und zum sogenannten Judenhaus“, erklärt Schmitt.

Aufgrund der Corona-Pandemie sah es so aus, als gerate das Projekt ins Stocken, doch durch digitale Unterstützung des Stadtarchivs konnte weiter gearbeitet werden. „Wir haben die meisten Texte und Bilder schon in die App eingetragen. Im neuen Schuljahr folgt der Feinschliff“, sagt Kahlki. In der App werden nach der Freischaltung zwei Versionen der Texte zu lesen sein, eine für Grundschüler, eine für Ältere.

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