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Neuss Schüler drehen Krimi in Kinoqualität

Neuss · Der Thriller "Riss" ist Nervenkitzel pur. Rund zwei Jahre hat der Künstler Fabio Borquez mit Neusser Schülern an dem spannenden Werk gearbeitet. Jetzt hatte der Film im Hitch Premiere.

 Eine Szene vom Set des Films "Riss" mit echter Filmklappe: Regisseur Fabio Borquez (l.vorn) fotografiert und dreht, was sich da am Tisch von zwischen Hauptdarstellerin Sophie und ihren Freundinnen abspielt.

Eine Szene vom Set des Films "Riss" mit echter Filmklappe: Regisseur Fabio Borquez (l.vorn) fotografiert und dreht, was sich da am Tisch von zwischen Hauptdarstellerin Sophie und ihren Freundinnen abspielt.

Foto: Fabio Borquez

Er dauert nur 35 Minuten - aber die haben es in sich: Der Film "Riss" ist nichts für schwache Nerven. In bester Thriller-Manier hält er die Zuschauer bis zur letzten Sekunde in Atem. Erzählt wird die Geschichte des Teenagers Sophie (grandios: Verena Pape) und ihrer Familie. Sie ist eng verwoben mit der deutschen Geschichte vor und nach dem Fall der Mauer. Es geht um DDR und Stasi, Gut und Böse, Lüge und Wahrheit - und dass im Leben plötzlich alles ganz anders sein kann ...

Realisiert und produziert hat den Thriller der Fotograf Fabio Borquez mit Schülern der Janusz-Korczak-Gesamtschule (JKG) und des Marie-Curie-Gymnasiums (MCG). Herausgekommen ist ein professionelles Werk, das den Zuschauer von der ersten Sekunde an packt und bis zum Schluss nicht loslässt.

"Riss" ist das zweite Schulprojekt des Argentiniers in Neuss. Vor rund drei Jahren hatte er mit dem Gymnasium Norf den Kurzfilm "Farbe bekennen" produziert. "Unsere Bilder damals waren großartig. Der Ton aber eher mäßig", sagt er. Bei "Riss" achtete das Team deshalb stärker auf die akustische Qualität. "Es ist ganz wichtig, die richtige Position des Mikros am Set immer im Auge zu behalten", erklärt JKG-Schüler Manh-Tin Nguyen, der mit Jonas Salamon für den Sound verantwortlich zeichnet. Das ist ihnen offenbar gelungen, denn Akteure und Musik dringen ins Ohr.

Auch die Bilder überzeugen, und die schauspielerische Leistung der Darsteller imponiert. "Es war schon ein komisches Gefühl, mich selbst auf der Leinwand agieren zu sehen", sagt Corinna Röber-Kaminsky, die im wahren Leben am MCG Geschichte und Deutsch unterrichtet und im Film Sophies Mutter spielt. "Wir haben darauf geachtet, dass die Figuren altersgerecht besetzt sind und die Eltern nicht etwa von Schülern spielen lassen. Das wäre nicht glaubhaft", erklärt Regisseur Borquez. Die Lehrerin Röber-Kaminsky dagegen verkörpert die undurchsichtige Mutter-Rolle fabelhaft.

Rund zwei Jahre hat das Team aus Schülern, Lehrern und Freunden des Regisseurs an seinem Werk gearbeitet. Vom Drehbuch über das Casting bis zum letzten Schnitt haben die rund 30 Leute alles selbst gemacht. Unterstützt wurden sie dabei vom Wegberger Filmemacher Michael Hirsch. "Er hat uns geholfen, die rund 100 Stunden Drehmaterial zu sichten und uns von Überflüssigem zu verabschieden", sagt Fabio Borquez.

Die Arbeit an dem Projekt - in dem übrigens auch ARD-Moderator Ingo Nommsen einen kurzen Auftritt hat - war für die Schüler ein prägendes Erlebnis. "Wir haben unglaublich viel Zeit miteinander verbracht und gemeinsam sehr engagiert gearbeitet. Das hat uns echt zusammengeschweißt", erzählt Produktions-Assistentin Daniela Ditte, die inzwischen am MCG ihr Abitur gemacht hat. Und auch mit dem Ergebnis ist das Film-Team zufrieden. "Es ist einzigartig, sich selbst im Kino zu sehen - und ich finde, wir machen das gar nicht schlecht", sagt Lucas Coersten, der im Film Sophies Bruder spielt. Eindeutig untertrieben: "Riss" ist dicht erzählt und überzeugend gespielt:

(NGZ)
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