Neusser Schützen „Schötzefess“ im Vorstadium

Neusser Schützen · Ganz soweit ist es zwar noch nicht, dass die Neusser Schützen und all ihre Freunde singen könnten: "Dat Schötzefess, dat röckt eran, möm Fenger kammer röhre dran" - aber in einem gewissen Vorstadium ist man bereits jetzt angekommen.

Davon gab am gestrigen Sonntagmorgen das schon längst zum festen Bestandteil im Jahresprogramm der St. Hubertus-Schützen-Gesellschaft gehörende Biwak zu Ehren des Hubertus-Königs Zeugnis. Und wenn das Wetter auch nicht gerade königlich war, so gab es auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks am Kamberger Weg, weit vor den Toren des Stadt gelegen, dennoch eine prächtige Stimmung, die von einem zum anderen übersprang.

Jedoch richtete sich die Aufmerksamkeit auf den Hubertus-König Sebastian van Opbergen und seine Königin Susanne. Sie standen im Mittelpunkt und wurden von den Hubertus-Schützen und den zahlreichen Gästen umjubelt, die dem Königspaar ihre Aufwartung machten. Major und Vorsitzender Friedhelm Becker hieß alle Teilnehmer willkommen, wobei dem strahlenden Königspaar ein ganz besonderer Gruß galt.

Und danach konnte man gewiss mit Friedrich von Schiller sprechen: "Wer zählt die Völker, nennt die Namen, die gastlich hier zusammenkamen." So konnte Becker zudem noch den Neusser Schützenkönig Günter Coomann, der wenig später von einem anderen aus der Führungsriege der Hubertus-Schützen mit dem Substantiv "Stadtkönig" bedacht wurde (gibt es auch einen Landkönig?) sowie Schützenpräsident Thomas Nickel, Oberst Dr. Heiner Sandmann und zahlreiche Ehrenmitglieder begrüßen.

Schließlich galt das Willkommen noch dem "Hausherren", Karl Heinz Hoster, dem auch ein Dank für die wieder einmal gewährte Gastfreundschaft galt. Entschuldigen musste Friedhelm Becker indes Präses Pfarrer Wilfried Korfmacher, der aufgrund einer anderen Verpflichtung verhindert war.

Hubertus-König Sebastian van Opbergen bedankte sich danach zunächst einmal für den guten Besuch und wartete danach mit einer launigen, von Herzen kommenden Ansprache auf, indem er auf ein Gespräch zu sprechen kam, das er auf der Straße mitbekommen habe. Dabei sei die Frage gestellt worden, ob ein junger Schnösel überhaupt König werden könne. Dazu könne er nur sagen, es komme nicht auf das Alter an, sondern ob man mit dem Herzen dabei sei.

Er stellte schließlich seinen Orden vor - der den Stadtpatron zeigt - und verabschiedete sich mit den Worten: "Ich danke dem lieben Herrgott, dass ich hier stehen darf und ein Neusser bin." Rauschender Beifall leitete dann zur Verleihung des Königsordens über, wobei es insofern noch ein nettes Intermezzo gab, als dass auch die Pänz seines Zuges "Böllerdötz" Ordensträger wurden.

Spannung gab es bei der Auslosung der Züge für das Heimatfest; musikalisch wurde das Biwak vom Bundes-Tambourinkorps St. Hubertus und dem Musikverein "Frohsinn" begleitet, und anstatt Geschenke, hatte das Königspaar darum gebeten, ein Hilfsprojekt für Kinder und Jugendliche auf Haiti zu bedenken.

(NGZ)
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